Berlin , 27. Juni 2016
Aktuelle Ereignisse und Aspekte zur Gentechnik in Landwirtschaft und bei
Lebensmitteln standen im Mittelpunkt einer Pressekonferenz, die am 27. Juni in
Berlin gemeinsam von NABU, Navdanya International, dem weltweiten Dachverband
für biologischen Landbau IFOAM – Organics International und der Coordination
gegen BAYER-Gefahren (CBG) veranstaltet wurde.
In ihrer Begrüßung positionierte Dr. Steffi Ober den NABU mit seiner Kritik an einer
industriellen Landwirtschaft, welche die nationalen und weltweiten Nachhaltigkeitsund
Biodiversitätsziele gefährdet. „Die industrielle Landwirtschaft, wie sie heute in
Deutschland und weltweit betrieben wird, hat keine Zukunft. Eine Ökologisierung
der Landwirtschaft ist überfällig, um die Klimaziele auf der einen und mehr
weltweite Gerechtigkeit auf der anderen Seite zu erreichen. Hierzu brauchen wir
vielfältige und innovationsfreudige Landwirte, Züchter sowie Technikentwickler, die
regional verwurzelt sind – das Gegenteil von weltweiten, großtechnischen
Monopolisten.“
Alarmierender Anlass für die Pressekonferenz ist die geplante Fusion von BAYER
und Monsanto, die der neue Geschäftsführer von CBG, Antonius Michelmann, u.a.
wie folgt kommentierte: „Eine Fusion von Bayer und Monsanto würde eine neue
Dimension der Monopolisierung des Nahrungsmittelsektors im globalen Maßstab
bedeuten, mit all den negativen Auswirkungen auf Millionen von Kleinbauern und –
bäuerinnen, die Ernährungssouveränität, die Gesundheit der Menschen und auf die
Natur. Statt die Ernährung der Menschheit mit ‚Gift und Genen‘ auf kurzfristigen
Profit auszurichten, brauchen wir eine Landwirtschaft, welche die Lebensgrundlagen
der Menschheit für kommende Generationen pflegt und erhält. “
Einigkeit herrschte, dass das Monsanto Tribunal im Oktober in Amsterdam ein
Meilenstein in der Widerstandsbewegung gegen die Monopolinteressen der
Großkonzerne Monsanto und auch Bayer werden wird und dass das Engagement bei
diesem Thema nicht nur beibehalten, sondern gesteigert werden muss.
Die weltweit bekannte Aktivistin und Öko-Feministin sowie Trägerin des alternativen
Nobelpreises, Dr. Vandana Shiva aus Indien, gab nicht nur aktuelle Informationen
zum bevorstehenden Monsanto Tribunal. Ein Schwerpunkt ihrer Ausführungen drehte
sich um die Gefährlichkeit und die illusionären Versprechungen neuer Technologien
zur gentechnischen Manipulation. Sie meinte u.a. dazu: „Es gibt neue Versuche wie
etwa das ‚gene editing‘, die gescheiterte Gentechnik zu retten, die ja noch immer
illusionär und verlogen verspricht mit ‚Gen-Wundern‘ alle Probleme der
Landwirtschaft zu lösen und den weltweiten Hunger zu beenden. Diese sind nicht nur
genau so bedrohlich für die Umwelt, sondern weitere Versuche der Biopiraterie. Dazu
kommen die Mega-Fusionen in der GVO- und Chemieindustrie, wie gerade von
Bayer angestrebt. Bayer und Monsanto agierten ja schon in der Vergangenheit
gemeinsam mit dem Übel der chemischen Kriegswaffe und des Umwelt- und
Menschenkillers Agent Orange. All das sind vergebliche Versuche, die zum Scheitern
verurteilte Gentechnik in der Landwirtschaft zu retten. Was wir wirklich brauchen,
sind bewährte und nachhaltige Optionen wie die biologische Landwirtschaft.“
Der IFOAM Botschafter Bernward Geier versicherte die Solidarität und
Unterstützung der weltweiten Biobewegung für das Tribunal und den Kampf für
eine GVO freie Welt und die prominente Köchin und Imkerin Sarah Wiener betonte
in diesem Zusammenhang: „Bis heute sind die Befürworter von Gentechnik den
Nachweis schuldig, dass diese Vorteile für Mensch und Umwelt bringt. Gentechnik
ist nicht die Lösung. Wir brauchen eine Landwirtschaft, die die Natur respektiert und
nicht gegen sie ankämpft. Gewinner sind die Großkonzerne und Verlierer
Kleinbauern, die in Abhängigkeit geraten. Bevor neue Techniken wie CRISPR/CAS
angewendet werden, müssen wir die Risiken genauestens abschätzen und bei jedem
Schritt das europäisches Vorsorgeprinzip wahren.“
Weitere Informationen zum Thema der geplanten Fusion von Bayer und Monsanto
unter http://www.cbgnetwork.org
Informationen zum Monsanto Tribunal unter www.monsanto-tribunald.org
Kommentare zu: "Gegen die Fusion von Bayer und Monsanto – Der Kampf für eine gentechnikfreie Landwirtschaft muss verstärkt werden" (1)
zu deinem artikel folgend ein kommentar meiner leserin roberta mit ein paar fakten zur gefährlichkeit von glyphosat und mit wichtigen quellen zum ehema industrielobbyismus der chemiekonzerne im fall des totalherbizids ergänzen:
„Wie die WHO, FAO, JMPR und Co jedes Jahr mit Millionenspenden von den Chemiekonzernen versorgt werden haben zahlreiche Medien bereits aufgedeckt, z.B. das ARD FAKT Magazin:
http://www.ardmediathek.de/tv/FAKT/Glyphosat-Gremium-unter-Industrieeinflus/Das-Erste/Video?bcastId=310854&documentId=35696344
ZDF: https://www.youtube.com/watch?v=vtuFi0O5rjQ
Frontal21: https://www.youtube.com/watch?v=GdZ4b_5cDRQ
Die Süddeutsche: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kampf-um-glyphosat-wenn-leserbriefe-von-monsanto-als-studien-gelten-1.2570374
Der Spiegel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/lobbying-wie-genmais-gigant-monsanto-politik-macht-a-482238.html
The Guardian: http://www.theguardian.com/environment/2016/may/17/unwho-panel-in-conflict-of-interest-row-over-glyphosates-cancer-risk
Und warum das BfR Glyphosat als harmlos einstuft, liegt unter anderem daran, dass 3 der 13 Experten in der BfR Kommission bei den Glyphosatherstellern BAYER und BASF arbeiten.
http://www.bfr.bund.de/de/mitglieder_der_bfr_kommission_fuer_pflanzenschutzmittel_und_ihre_rueckstaende-189320.html
Und auch die anderen 10 Mitglieder der Kommission werden von den Glyphosatherstellern über Aufträge, Kooperationen und Spenden indirekt finanziert.
Dr. Martin Hommes und Dirk Rautmann zum Beispiel arbeiten für das deutsche Julius Kühn-Institut (JKI), das wiederum mit Bayer CropScience, Syngenta, Monsanto, BASF und Co in Projekten kooperiert, die die Industrie finanziert:
http://www.jki.bund.de/index.php?id=1075&q=Monsanto
http://www.jki.bund.de/index.php?id=1075&q=Bayer%20cropscience
Dr. Michael Klein arbeitet für das deutsche Fraunhofer-Institut, und im wissenschaftlichen Beirat des Frauenhofer Institutes sitzen Dr. Gerhard Görlitz von Bayer CropScience, Dr. Harald Seulberger von BASF und Dr. Terry Clark von Syngenta.
So geht das weiter, mit allen Glyphosat Experten im BfR.
Daher ist es auch kein Wunder, dass die Kommission einfach die Ergebnisse von 850 geheimen Studienergebnisse der Glyphosathersteller übernommen haben, ohne sie zu prüfen.
http://de.euronews.com/2016/06/30/mdb-ebner-zu-glyphosat-risiko-der-krebsgefahr/
Zudem hat das BfR Leserbriefe von Glyphosatanwendern als Studien ausgewertet: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kampf-um-glyphosat-wenn-leserbriefe-von-monsanto-als-studien-gelten-1.2570374
Das ist so, als ob VW Leserbriefe von Autofahrern als Beweise dafür vorlegt, dass ihre Abgaswerte total in Ordnung sind.
Das sind auch einige Gründe, warum 6 Umweltorganisationen aktuell das BfR, die Efsa und Monsanto vor dem EU Gericht verklagen, wegen Fälschung von Studien:
http://www.ackergifte-nein-danke.de/news/247-anzeige-gegen-monsanto-bfr-efsa.html
Denn wer wirklich wissen will, wie gefährlich Glyphosat ist, kann diese Zusammenfassung der internationalen unabhängigen Studien vom Umweltinstitut München lesen:
http://www.umweltinstitut.org/images/gen/aktionen/Roundup/Studien-Glyphosat.pdf
Und die Experten, können hier die 750 Orginalstudien und Veröffentlichungen auf Englisch nachlesen: http://www.gmofreeusa.org/research/glyphosate/glyphosate-studies/
Denn das Fatale ist, dass die Studien von Monsanto geheim gehalten werden, obwohl ein EU Gerichtshof auf Klage von Greenpeace bereits 2013 entschieden hat, dass im Fall von Glyphosat die Hersteller ihre Studien offenlegen müssen:
http://curia.europa.eu/juris/liste.jsf?num=T-545/11,
Trotzdem verteidigt das BfR, das eigentlich zum Schutz der EU 600 Mio Bürger zuständig ist, das Recht von Monsanto seine Daten geheim zu halten.
In den USA ist es aber den beiden Wissenschaftlern, Stephanie Seneff und Dr Anthony Samsel, gelungen, mit einem Klage beim US Senat, einige geheime Glyphosat Originalstudien von Monsanto zu erhalten, die auch belegen, wie Monsanto die Rohdaten manipuliert hat, um die Krebsgefahr von Glyphosat zu vertuschen:
http://sustainablepulse.com/2015/11/06/first-review-of-secret-monsanto-studies-shows-glyphosate-cancer-cover-up/#.V6pOuGXnKyg
http://www.gmwatch.org/news/latest-news/16515-monsanto-s-secret-studies-reveal-glyphosate-link-to-cancer
Daher wird Monsanto auch aktuell auch wieder von einer Anwaltskanzlei verklagt.
Das ist aber auch kein Einzelfall, denn Monsanto wurde schon oft wegen Vertuschung von Studienergebnissen erfolgreich überführt und verklagt:
Bei den krebserregenden PCBs, bei dem krebserregenden Agent Orange, bei dem Rinder Wachstumshormon Posilac:
https://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_Epstein_(Mediziner)
https://de.wikipedia.org/wiki/Monsanto,_mit_Gift_und_Genen
Und was viele in Deutschland nicht wissen ist, dass auch die US Behörde EPA, das US Pendant zum BfR, in den 80er Jahre Glyphosat als krebserregend einges tuft hat:
http://hubpages.com/politics/The-Revolving-Door-Between-Monsanto-the-FDA-and-the-EPA-Your-Safety-in-Peril
Natürlich nur, bis die mächtige Chemielobby, genauer gesagt, Mitarbeiter von Monsanto, die ebenfalls in den US Lebensmittelbehörden FDA und EPA sitzen, und diese Einstufung in den 90er wieder auf nicht-krebserregend gestellt wurde.
http://www.globalresearch.ca/monsanto-controls-both-the-white-house-and-the-us-congress/5336422
https://www.metabunk.org/partially-debunked-list-of-monsanto-employees-in-government.t3664/
Das heißt, es sind alle Informationen über die Machenschaften von Monsanto, BAYER und Co da, wir müssen sie nur lesen und verbreiten, denn mit dem Internet und den Sozialen Medien hat jeder die Macht und Pflicht, hinter die Kulissen von Politik, Behörden und Chemiekonzernen zu schauen, und sich nicht mehr von den falschen Versprechungen der Industrie, der Lobbyisten oder Politiker für dumm verkaufen zu lassen, um hinterher zu sagen: Das habe ich ja nicht gewusst.
Denn ich möchte nicht in so einer Welt Leben:
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3600831/A-goat-two-heads-eight-legged-pigs-puppy-born-TRUNK-Shock-photos-mutant-beasts-bizarre-deformities-caused-GM-pesticides.html
wenn auch 8 Mrd. Menschen mit Bio und Öko-Landwirtschaft versorgt werden können:
Danke“
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