Informationen und Infos über Anti-Atom, Antimilitarismus und NaturFreunde.

Archiv für die Kategorie ‘Imperialismus’

Ablauf der Demonstration geklärt: Start Deichtorplatz, Abschlusskundgebung Millerntorplatz

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Pressemitteilung
Bündnis „Grenzenlose Solidarität statt G20“
Hamburg, 5. Juli 2017


* Versammlungsfreiheit und Demokratie zentrale Themen auf der Demonstration am 8.7.
* Yes, we camp: Breite Solidarisierung gegen Schlafverbote – Unterbringung klärt sich

Die Abschlusskundgebung der Großdemonstration wird nun am Millerntorplatz stattfinden. Damit die Route geklärt. „Wir sind weiterhin zutiefst von der Rechtswidrigkeit des Verbots des Heiligengeistfeldes und der gesamten Blauen Zone überzeugt. Warum sollte auf dem Heiligengeistfeld ,Gefahr für Leib und Leben‘ bestehen, auf dem direkt davor gelegenen, aber viel zu kleinen Millerntorplatz aber nicht? Die maßlosen Gefahrenprognosen der Polizei entbehren jeder Plausibilität und Logik. Sie dienen allein dem Zweck, Versammlungen zu erschweren oder zu verhindern und stellen die Sicherheit von Diktatoren und Autokraten über die Rechte der Bevölkerung“, sagte Bündnissprecher Yavuz Fersoglu.

„Wir brauchen aber jetzt Sicherheit und Transparenz für die anreisenden Demonstranten. Eine Entscheidung des Verfassungsgerichts am Freitag würde uns nur noch wenig nützen. Wir behalten uns vor, in der Hauptsache dennoch weiter zu klagen. Jetzt brauchen wir die Planungssicherheit u.a. für den Aufbau der Bühne für die Abschlusskundgebung“, so Fersoglu abschließend.

„Unsere Demonstration am 8.7. gegen den G20 Gipfel tritt für grenzenlose Solidarität ein. Durch die grundrechtsfeindliche Verbotspolitik des Hamburger Senats und die Ereignisse der letzten Tage rücken aber die Fragen der Versammlungsfreiheit und der demokratischen Rechte ins Zentrum unserer Themen. Für Demokratie und das Recht auf freie, unbehinderte Versammlung müssen wir nicht nur gegenüber Erdogan und Putin eintreten, sondern auch gegenüber dem Hamburger Senat und einer eigenmächtigen, repressiven Polizeiführung. Wir fordern alle Demokratinnen und Demokraten auf, mit uns gemeinsam am 8.7. auf die Straßen zu gehen“, sagte Bündnissprecherin Emily Laquer.

„Allen Menschen im In- und Ausland, die noch zögern zu den Protesten nach Hamburg zu kommen, rufen wir zu: Kommt alle! Es geht um viel, jetzt müssen wir Haltung zeigen“, ergänzte Laquer.

Das Demobündnis ist erfreut über die breite zivilgesellschaftliche Unterstützung für das Recht der angereisten Protestteilnehmer auf Unterkunft und Versorgung in Protestcamps.

„Die Öffnung des Schauspielhaues gestern Nacht, die Duldung von mehrerer kleinerer Camps auf kirchlichen Flächen und die Anmeldung der Aktion „Sleep-in gegen Schlafverbote“ im Volkspark Altona zeigen deutlich: Hamburg ist gastfreundlich und lädt den Protest in die Stadt ein“, sagte Bündnissprecher Malte Albrecht.

„Die Linie von Senat und Polizei, den Protestierenden den Schlaf, das Essen und die Duschen zu verweigern, ist faktisch gescheitert. Das sollte der Senat jetzt eingestehen und von weiterer Eskalation an der Campfrage Abstand nehmen“, so Albrecht weiter.


Den Aufruf zu der Demonstration „Grenzenlose Solidarität statt G20“ am 8. Juli in Hamburg haben unter anderem Attac Deutschland, die Partei Die Linke, DIDF, die DKP, die bundesweiten Koordinationsstrukturen der Friedensbewegung, die Hedonistische Internationale, die Interventionistische Linke, IPPNW, Nav-Dem, der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein, Robin Wood sowie die Jugendorganisationen von BUND, IG-Metall und Naturfreunden und viele Hamburger Organisationen, darunter die GEW, unterzeichnet. Die Veranstalter erwarten 50.000 bis 100.000 Teilnehmende bei der Demonstration. Weitere Informationen: www.g20-demo.de.

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Bundeswehr abschaffen – Gegen Militärrituale und Krieg

nowar Berlin antimil

 

Am 20. Juli 2016 findet das „Feierliche Gelöbnis“ der Bundeswehr im Bendlerblock statt. Mehrere hundert Rekrut*innen leisten dabei den Eid, das „Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“.

Gelöbnisse sollen die Identifikation mit dem Militär stärken und dienen der Legitimierung der deutschen Kriegspolitik. Die Bundeswehr stellt ihre Kriege als Beitrag zur Stabilisierung von Staaten wie zum Beispiel Afghanistan dar. Tatsächlich ist sie weltweit im Einsatz zur Verteidigung der Interessen der deutschen Wirtschaft. Die Sicherung von Handelsrouten, der Zugang zu Ressourcen oder die Einflussnahme in geopolitisch wichtigen Regionen sollen mit militärischer Gewalt durchgesetzt werden. Etwa 3550 Soldat*innen beteiligen sich derzeit an Auslandseinsätzen, unter anderem in Afghanistan, Mali, dem Horn von Afrika und im Mittelmeer. Die Folgen der Militäreinsätze sind Zerstörung, Elend und tausende Tote.

 

Die Bundeswehr sucht für ihr mörderisches Geschäft permanent neuen Nachwuchs. Seit Ende 2014 betreibt sie einen so genannten Showroom in Berlin-Mitte. Mit dem Rekrutierungsladen will die Bundeswehr öffentlich Präsenz zeigen und Bewerber*innen anlocken. Wir nehmen das Gelöbnis zum Anlass, um gegen die fortschreitende Militarisierung der Gesellschaft und die weltweiten Kriegseinsätze der Bundeswehr auf die Straße zu gehen. Wir rufen dazu auf, am 20. Juli 2016 an der antimilitaristischen Kundgebung vor dem Showroom der Bundeswehr teilzunehmen.

 

  1. Juli 2016 | Kundgebung | 18:30 Uhr | Bundeswehr-Showroom | Georgenstraße 24

 

/Neben Redebeiträgen, unter anderem zur kriegerischen Außenpolitik der BRD, wird es Bilder und Videoclips zum Widerstand gegen Militärrituale und Militarisierung geben. Unser monatlich stattfindendes Offenes Treffen werden wir am 20. Juli aus gegebenem Anlass auf die Straße vor den Bundeswehr Showroom verlegen./

 

netzwerk cuba nachrichten vom 18.4.2016

kuba cuba

Liebe Leser_innen,

da es demnächst eine Extraausgabe des newsletters zum Parteitag der PCC geben wird, gibt es in diesem newsletter keinen Artikel dazu.

 

Erklärung des Außenministeriums der Republik Kuba

Das Außenministerium der Republik Kuba verurteilt energisch den parlamentarischen Staatsstreich, der in Brasilien stattfindet und unterstützt entschlossen das Volk und die legitime Regierung dieses Bruderlandes

Autor: MINREX | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-04-18/erklarung-des-aussenministeriums-der-republik-kuba

 

Provokation vereitelt

USA weisen exilkubanischen Militanten aus. Von Contras geplante Protestaktion vor Havannas Küste fiel ins Wasser

Von Volker Hermsdorf

https://www.jungewelt.de/2016/04-19/027.php

 

Maidemonstrationen werden die Stärke der Revolution zeigen

Dies sagte der Generalsekretät des Gewerkschaftsdachverbandes (CTC) der Provinz Havanna

Autor: Orestes Eugellés Mena | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-04-15/maidemonstrationen-werden-die-starke-der-revolution-zeigen

 

Stauseen des Landes zu 49% gefüllt

Das Volumen liegt um 768 Millionen Kubikmeter unter dem historischen Mittelwert für diese Jahreszeit, aber um 598 Millionen Kubikmeter über dem im März des letzten Jahres

Autor: Orfilio Peláez | orfilio@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-04-14/stauseen-des-landes-zu-49-gefullt

 

Pinar del Rio pflanzt mehr Tabak an

Die 17.026 Hektar, deren Bepflanzung gerade abgeschlossen wurde, bedeuten einen Anstieg von 1.161 ha gegenüber dem letzten Mal

Autor: Ronald Suárez Rivas | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-04-15/pinar-del-rio-pflanzt-mehr-tabak-an

 

Noch einmal, da der link kaputt war:

Kubanische Gratwanderung

von Edgar Göll

https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2016/april/kubanische-gratwanderung

 

„Das Großkapital will die lateinamerikanische Integration zerstören“

Der Ökonom Ariel Noyola Rodríguez aus Mexiko im Gespräch mit dem brasilianischen Sozialwissenschaftler Theotonio dos Santos

Von Theotonio dos Santos (Interview: Ariel Noyola Rodríguez)

Übersetzung: Klaus E. Lehmann

amerika21, ALAI

https://amerika21.de/analyse/148234/integration-lateinamerika

 

Rommerskirchen und Kuba feiern kulturelle Annäherung

http://www.klartext-ne.de/2016/04/15/rommerskirchen-und-kuba-feiern-kulturelle-annaeherung/

 

Costa Rica gibt USA Mitverantwortung für Migrationskrise

Hunderte durchbrechen Grenze auf Weg in USA. Außenminister: Krise „Produkt anachronistischen Gesetze“. Zunehmend Flüchtende aus Afrika

Von Serena Pongratz

amerika21

https://amerika21.de/2016/04/151067/costa-rica-usa-migration

 

Protestbrief an Obama

Migrationskrise in Zentralamerika spitzt sich wieder zu. Regierungen machen USA verantwortlich

Von Volker Hermsdorf

http://www.jungewelt.de/2016/04-16/027.php

 

Hier der Hinweis auf den Blog unserer Freund_innen in La Habana:

https://berichteaushavanna.wordpress.com/

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Weitere Veranstaltungshinweise finden sich auf unserem Terminkalender.

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Hier wieder der Hinweis auf die neuen Artikel in der ncn online – chronologisch über:

www.netzwerk-cuba-nachrichten.de

oder nach Kategorien sortiert über die Gliederungsseite:

www.netzwerk-cuba-nachrichten.de/gliederung-ncn/

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Mit solidarischen Grüßen

die ncn Redaktion

 

Redaktion netzwerk cuba nachrichten (ncn-online)
Netzwerk Cuba – informationsbüro – e.V.
Weydingerstr. 14-16 10178 Berlin Fon +49 (0)30 2400 9338
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ncn@netzwerk-cuba.de

17.12.15: Protest vor dem Bundestag: Auslandseinsätze der Bundeswehr beenden! Keine Militarisierung der Außenpolitik!

antimil frieden

 

Am Donnerstag, 17.12.2015 werden zwei Auslandseinsätze der Bundeswehr verlängert. Mit der „Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte am NATO-geführten Einsatz Resolute Support für die Ausbildung, Beratung und Unterstützung der afghanischen nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte in Afghanistan“ und der „Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der NATO-geführten Operation ACTIVE ENDEAVOUR im Mittelmeer“ soll die Militärpräsenz der Bundeswehr im Ausland für ein weiteres Jahr verlängert werdn.

ACTIVE ENDEAVOUR wurde nach dem Inkrafttreten des Bündnisfalls nach Artikel 5 des Washingtoner Vertrags am 26. Oktober 2001 offziell begonnen. Mit der weiteren Entsendung von Soldaten nach Afghanistan wird der Krieg am Hindukusch fortgesetzt, die geostrategischen Interessen der USA unterstützt und die deutsche Außenpolitik militarisiert.

 

Darüber hinaus wird eine Verbundene Debatte zum Thema „60 Jahre Bundeswehr“ auf der Tagesordnung stehen, bei der die Bundesregierung die Bundeswehr als notwendig und sinnvoll darstellen wird. Auch wird ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen „Panzerlieferung nach Katar stoppen“ diskutiert.

Die Friedensbewegung setzt sich für ein Ende der Auslandseinsätze der Bundeswehr ein und fordert einen schnellen Rückzug aller Bundeswehrtruppen aus dem Ausland. Gleichzeitig wollen wir unsere Forderung nach einem sofortigen Verbot von Rüstungsexporten deutlich zeigen.

Gemeinsam fordern wir:

  • Auslandseinsätze der Bundeswehr beenden!
  • Keine Militarisierung der Außenpolitik!
  • Kein Afghanistanmandat für die Bundeswehr! Kompletter Abzug vom Hindukusch sofort!
  • Sofortige Beendigung des Bundeswehreinsatzes im Mittelmeer!

 

Wir treffen uns

Donnerstag, 17.12.15

09.00 Uhr

Platz der Republik (Reichstagswiese, auf dem befestigten Platz vor dem Bundestag)

 

 

NaturFreunde Berlin

blockupy goes Athen: “Es gibt keine Lösung außer zu kämpfen”

blockupy berlin
Niemand weiß in Athen, wie die Dinge sich hier weiter entwickeln werden. Niemand. Alle sind sich einig, dass sich im Referendum eine Zäsur abbildet. Deswegen erzählen wir, was um uns herum passiert und diskutiert wird.
»Es gibt keine Lösung außer zu kämpfen.«

Was heißt das, wenn es sich nicht nur um eine linksradikale Parole handelt, sondern wenn sich tatsächlich eine ganze Gesellschaft dieser existenziellen Fragestellung genähert hat? Die Situation nach dem Referendum ist jetzt durch zwei fast antagonistische Ausgangspunkte markiert: Einerseits das überwältigende OXI vom Sonntag, in dem sich eine machtvolle Ablehnung der Austeritätspolitik, der falschen Kompromisse und der alten Elite artikulierte, eine Zurückweisung, die stärker war als selbst viele Linke zu hoffen wagten. Andererseits die Dramatik geschlossener Banken und der drohende Staatsbankrott. Und hierbei geht es überhaupt nicht um die eher abstrakte Zahlungsunfähigkeit gegenüber den internationalen Geldgebern. Es ist viel dichter an allem und allen: Was passiert, wenn die Regierung keine Löhne mehr auszahlen kann, wenn nicht mal mehr die täglichen 60 Euro aus den Bankautomaten drin sind? Die griechische Bevölkerung hat gegenüber dem Diktat dieser fiskalischen Ordnung »Nein« gesagt und das Mandat einer Regierung erneuert, in diesem Sinne Politik zu machen. Die Regierung hat mit dem Referendum ein politisches Erdbeben ausgelöst – und hat es in dieser Stärke vielleicht selbst nicht erwartet. Viele Analysten sprachen davon, dass die OXI-Kampagne ein kluger Schachzug einer linken Partei sei, um sich mit Würde aus der Regierung verabschieden zu können, ohne die eigenen Versprechen zu brechen. Fast alle politischen AktivistInnen haben mit einem knappen Ergebnis gerechnet. Nun liegt eine neue ereignishafte Situation vor. Unerwartet und zugleich in alle Richtungen ausdeut- und interpretierbar.

Liegt eine Revolution in der Luft?

Ja und Nein. Nein, weil die Regierung in doppelter Hinsicht extrem erpressbar und anfällig bleibt: sowohl im Hinblick auf die Verhandlungen um zukünftige Memoranden, als auch in der Frage der Grundsicherung der staatlichen Versorgung in den allernächsten Tagen. Für beides brauchen sie vorläufig die europäischen Eliten. Die Menschen haben aber auch bewiesen, dass sie die Angst verlieren können und gaben der Verweigerung ein plebiszitäres Mandat. Die Bevölkerung ist also tatsächlich bereit etwas zu wagen, zu kämpfen. Aber kann sie selbst die Bedingungen des Kampfes überhaupt aufrechterhalten? Kann das einmalige OXI, dem natürlich – von der Syntagma-Platzbesetzung 2011 bis zum Wahlsieg von Syriza zu Beginn dieses Jahres – ein ganzer Zyklus der sozialen Bewegung vorrausging, sich in eine Bewegung des gesellschaftlichen Bruchs fortentwickeln, der größer sein muss als die größte anzunehmende Menge von AktivistInnen? Und heißt die Bereitschaft zum Nein auch die Möglichkeit einer sozialen Transformation?

Selbst ein Abkommen in Brüssel wäre vor diesem Hintergrund etwas anderes als der schlechte Kompromiss, den viele die letzten Monate zu recht befürchteten: Eine demokratische Massenerhebung schafft es mit einer Regierung, die in Teilen wie eine institutionelle Insurrektion operiert und einen Putschversuch hinter sich hat, dem europäischen Imperium, dass es ganz offen loswerden will, etwas abzutrotzen – und das innerhalb ihres eigenen Herrschaftsraumes. Ändert es also vielleicht die Bedeutung einer neuen Vereinbarung, wenn klar ist, dass sie nur zur Stabilisierung einer nächsten Offensive taugt? Hat vielleicht das Referendum eine in dieser Hinsicht neue politische Konstellation erzeugt? Und verliert die institutionelle Einigung ihre große symbolische Bedeutung, weil der politische Prozess des Referendums letztlich schon einen bestimmten Bruch zur Voraussetzung hatte? Keine einfachen Fragen und wir alle sollten uns vor unseren radikalen Romantizismen hüten, ohne dabei im schlechten Sinn pragmatisch zu werden. Zumindest nehmen wir wahr, dass auch jenseits von Syriza die symbolische Bedeutung von möglichen Vereinbarungen in Brüssel abnimmt.

Politik der Kämpfe

Die Syriza-Regierung hat mit dem Referendum einen im Wahlkampf versprochenen Punkt zu einer realen und definitiven Tatsache gemacht: Sie ist nicht in der Lage, die Situation der Menschen durch „gute Politik“ zu verbessern, sondern bleibt gezwungenermaßen eine demonstrierende Regierung. Sie verkörpert das Versprechen der Kämpfe und ist zugleich ihre institutionelle Repräsentation. Das Signal der Hundertausenden auf dem Syntagma vor dem Referendum bestätigt das: Wir nehmen die Kriegserklärung der europäischen Apparate an, wir sind sogar bereit, die Folgen eines innerinstitutionellen Widerstands unserer Regierung zu ertragen, die letztlich eine vernichtende Niederlage miteinschließen können.

Die Regierung hat sich somit der Unterstützung für ihren Kurs des Widerstands versichert. Und die Menschen haben sich vom Terror der geschlossenen Banken nicht schrecken lassen. Dem griechischen Establishment wurde Sonntag ein herber Schlag versetzt, doch vielleicht noch wichtiger als die 61% ist die wirklich populare Mobilisierung, die sich hier exemplarisch manifestierte. Syriza schaffte es tatsächlich weit über ihr Wähler_innen-Klientel hinaus jene Menschen zu mobilisieren, die sich von der Politik längst abgewandt hatten – wenn sie ihr denn jemals zugewandt waren. Das war nur möglich, weil die Mobilisierung selbst viel mehr war als die Partei. Die Ausgeschlossen, die Armen, die Überflüssigen, die Unsichtbaren, sie haben den Platz betreten und ihre Bereitschaft gezeigt, sich auf die Ungewissheit des OXI einzulassen. Das OXI hatte einen Klassencharakter, das ist keine linke Phantasie, sondern die nüchterne Sprache der Zahlen.

Dieses Signal verändert das zu Erwartende und das Mögliche.

Die Validität theoretischer Argumente, welche ökonomischen, politischen und sozialen Konsequenzen der angedrohte Grexit bringt, sind für diesen Moment mit einem neuen Index versehen. Wenn es dabei bleibt, dass es keinen Kompromiss zwischen den „Institutionen“ und Griechenland geben kann, sondern dass es nur die Optionen Unterwerfung oder rebellische Verweigerung gibt, dann heißt das auch, dass die gesellschaftliche Rebellion seit Sonntag wieder eine Möglichkeit ist. Die Regierung muss also nicht mehr einen Deal um jeden Preis eingehen, weil die Bevölkerung diesen Kurs deckt. Die Menschen haben nicht nur gesagt, dass ihre Regierung das maximal Mögliche erstreiten soll. Sie haben auch – was noch viel wichtiger ist – ihre eigenen roten Linien bestimmt. Ja, es gibt jetzt einen Punkt, an dem sie den Hunger einem faulen Apfel vorziehen. Die Angst ist vorerst besiegt.

Das Nein ist eine Kampfansage. Es ist aber noch keine Antwort, keine kollektive Vision für das Andere, das kommen könnte. Das merkt man auch in der innerlinken Diskussion. Im Diktyo gestern Abend hatten wir zeitweise das Gefühl, einer Diskussion am Vorabend der Revolution beizuwohnen. Es werden nun Antworten gesucht, von denen die sagen: Wir lassen uns unser OXI nicht enteignen, nicht umdeuten. Niemand wartet auf die Antwort der Partei, der Abend nach dem Referendum steht unter dem Zeichen der Diskussionen in den Bewegungen und außerparlamentarischen Organisationen: Was ist unser nächster Schritt? Wie nutzen wir die Stärke und den Rückhalt, den die griechische Gesellschaft im Referendum bewiesen hat? Der mögliche Bruch ist aber – und letztlich wissen das auch die meisten – kein Thema des gewollten Grexits, also der Behauptung einer besseren Alternative, einer Lösung. Der Bruch ist vorerst nur die Versicherung der eigenen Kampfbereitschaft: Trauen wir uns weiter und nehmen wir das Risiko auf uns? Denn es geht nicht allein um die radikale Linke, sondern um einen radikalen gesellschaftlichen Schritt – letztlich aller, oder der allermeisten. Es kann also nur eine Bewegung sein, die sich durch die Zurückweisung der Unterordnung erst Stück für Stück erweisen und konstituieren kann. Der rebellische Exodus soll also nicht hinaus, sondern hineingehen in das europäische Empire, deren Chefetagen die griechische Linksregierung mit einem ausgesprochenen Regime Change zum Sturz bringen wollte. Nein, Syriza wird den europäischen Eliten wohl nicht den Gefallen tun, sich in die kollektive Landkommune, in die forcierte Schattenwirtschaft einer sozialistischen Volksrepublik Griechenland zurückzuziehen und den politischen Sprengstoff des Schuldendiktats, das jetzt in Brüssel auf dem Tisch liegt, in die Gnade einer kommenden Entwicklungshilfe für die notleidende Bevölkerung umzuwidmen und sich damit vollends zur Almosenempfängerin zu degradieren.

Die Alternativlosigkeit ist gebrochen.

Die europäische JA-Kampagne hat für alle weithin sichtbar gemacht, dass das Europa der EU Ausdruck eines Kapital-Parlamentarismus ist, dessen demokratischer Pathos auf einer Lüge beruht: Es sind nur jene Repräsentationen erlaubt, die die Konfiguration nicht verschieben und Syriza will etwas, was in dem Bestehenden nicht möglich ist. »Wer Widerstand leistet, verbessert seine Position nicht, sondern verschlechtert sie.« Das ist die Botschaft, die Berlin und Brüssel nach Europa senden wollen. Sie ertragen nicht, dass der Demos sich seine Stimme zurückerobert hat – und dabei nach links geht. Das Oxi zeigt, wie weit sich die Krise der Repräsentation vertiefen lässt. Griechenland hat jetzt nicht nur eine Linksregierung, sondern ein neues politisches Koordinatensystem. Die zuvor Unsichtbaren und Ausgeschlossenen sind nun die, die durch ihre Präsenz, aber auch durch die Regierung und ihre Repräsentation sprechen. Griechenland bleibt das Laboratorium einer Wende. Hat hier »die große Verweigerung« (Marcuse) begonnen? Es liegt an uns sie zu europäisieren. Egal was morgen in Brüssel passiert. Das Oxi ist größer als jede Regierung.

http://athens.blockupy.org/post/123487696680/es-gibt-keine-loesung-ausser-zu-kaempfen

Kundgebung 4.Juli 2015 vor US Botschaft: Video/Fotos/Radiobeiträge

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Hallo,

am 4. Juli 2015 fand vor der US Botschaft in Berlin eine Kundgebung für die Rechte von Gefangenen statt.

Anlass war der sog. Independence Day in den USA.

Hier eine Liste aller uns bis jetzt bekannten Berichte von dieser

Kundgebung:

(Video) „Was bedeutet der 4. Juli für US-amerikanische Gefangene?“

(Kundgebung vor US Botschaft in Berlin)

https://www.youtube.com/watch?v=jc4-N7Hi_Kk

(Fotos)  „Was bedeutet der 4. Juli für US-amerikanische Gefangene?“

(Kundgebung vor US  Botschaft in Berlin)

https://www.flickr.com/photos/uwehiksch/sets/72157655616363812

(Freie Radios) Free Mumia – Free Them ALL! (6.07.2015) Mitschnitt von der FREE MUMIA Kundgebung am 4. Juli („Indenpendence Day“) vor der US Botschaft in Berlin https://www.freie-radios.net/71486

(Freie Radios) Leonard Peltier – indigener kämpfender Gefangener seit 1976 (6.07.2015) Mitschnitt von der FREE MUMIA Kundgebung am 4. Juli („Indenpendence Day“) vor der US Botschaft in Berlin

https://www.freie-radios.net/71481

(Freie Radios) Gefängnisindustrie und Masseninhaftierung – fortwährende Sklaverei in den USA (6.07.2015) Mitschnitt von der FREE MUMIA Kundgebung am 4. Juli („Indenpendence Day“) vor der US Botschaft in Berlin https://www.freie-radios.net/71482

(Freie Radios) Todesstrafe abschaffen – überall! (6.07.2015) Mitschnitt von der FREE MUMIA Kundgebung am 4. Juli („Indenpendence Day“) vor der US Botschaft in Berlin  https://www.freie-radios.net/71480

(Freie Radios) Rassistische Polizeigewalt in den USA und hier (5.07.2015) Mitschnitt von der FREE MUMIA Kundgebung am 4. Juli („Indenpendence Day“) vor der US Botschaft in Berlin

https://www.freie-radios.net/71479

Solidarische Grüße

FREE MUMIA Berlin

04.07.15: Free Mumia Berlin: „Was bedeutet der 4. Juli für US-amerikanische Gefangene?“

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Der 4. Juli ist der Nationalfeiertag der USA. Dort wird die Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialmacht England und die Freiheit der US Bürger*innen gefeiert.

Wir fragen in Anbetracht von rassistischer und häufig tödlicher Polizeigewalt, Masseninhaftierung, Todesstrafe, politischer Repression und militärischer Gewalt: was gibt es da eigentlich zu feiern?

Wir wissen, dass die in der Verfassung der USA garantierten Grundrechte nur für wenige Menschen und dann auch nur zum Teil gelten. Wir glauben auch nicht, dass diese Grundrechte jemals für alle gewährt werden.

Der afroamerikanische Vorkämpfer für Menschenrechte und ehemalige Sklave Frederick Douglas fragte bereits 1852: „Was bedeutet dem amerikanischen Sklaven der 4. Juli?“

In Anlehnung daran fragen wir heute: „Was bedeutet den US-amerikanischen Gefangenen der 4. Juli?“

Mit Beiträgen von Leonard Peltier, Mumia Abu-Jamal und anderen sowie verschiedenen Protestformen suchen wir gemeinsam darauf Antworten.

Kommt am Sa. den 4. Juli 2015 um 15:30 mit uns vor die US Botschaft am Pariser Platz in Berlin!

US Botschaft
Pariser Platz 2
10117 Berlin

www.freiheit-fuer-mumia.de
www.mumia-hoerbuch.de
www.bring-mumia-home.de

NaturFreunde Deutschlands fordern vom SPD Parteikonvent ein „Nein“ zu den Freihandelsabkommen

Politisch sein heißt: CETA, TTIP und TiSA ablehnen

ttip wegkicken

 

Berlin, 19. Juni 2015 – Am Samstag, 20. Juni 2015,  findet in Berlin der Parteikonvent der SPD statt, auf dem auch die umstrittenen Freihandelsabkommen beraten werden sollen. Eckart Kuhlwein, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands, und Michael Müller, Vorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, fordern die SPD zu einem klaren „Nein“ zu CETA, TTIP und TiSA auf. „Nur wenn die SPD in dieser Frage, die eine hohe strategische Bedeutung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung hat und ausschlaggebend für das programmatische Profil der Partei ist, endlich ihren schwankenden Kurs beendet und klare Kante zeigt, kann sie aus dem 25 Prozent-Turm der Wählerzustimmung herauskommen“, erklärt Müller. „Die Freihandelsabkommen werden scheitern. Wenn die SPD nicht ‚Nein‘ sagt, wird sie der große Verlierer werden und der Vorsitzende Gabriel wird die ganze Wucht abbekommen.“

 

Die NaturFreunde Deutschlands sind aus der Arbeiterbewegung hervorgegangen, die „grünen Roten“ verstehen sich seit mehr als 100 Jahren als Anwalt der Natur aus sozialer Verantwortung. Im Statut der SPD sind die NaturFreunde als „befreundete Organisation“ beschrieben. Vor dem Parteikonvent der SPD fordert diese befreundete Organisation die SPD auf, sehr viel stärker wieder als eine politische Kraft aufzutreten. Das heißt: Sie muss offensiv gegen die Freihandelsabkommen CETA zwischen Kanada und der EU, TTIP zwischen USA und der EU sowie TiSA zwischen USA, der EU und weiteren 21 OECD-Staaten vorgehen. Sie sind eine Verlängerung der unsinnigen Deregulierungspolitik, die in den letzten Jahren zu wirtschaftlicher Machtkonzentration, zur Ausbreitung der Spekulation, zu mehr sozialer Ungleichheit und zur Schwächung der Demokratie geführt und auch den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen wieder an den Rand gedrängt hat.

Wider die Entmachtung der Demokratie

Es reicht nicht aus, wenn Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Investor-Schiedsgerichte ablehnt. Sie sind nur ein, wenn auch sehr wichtiger Kritikpunkt. Das beendet aber nicht die neoliberale Politik, die die Wirtschaft und Gesellschaft seit rund drei Jahrzehnten in eine Schieflage gebracht hat. Wir brauchen eine sozial-ökologische Marktwirtschaft mit klaren politischen Regeln und eine solidarische Weltwirtschaft. Dies erfordert einen Bruch mit der Ideologie der Deregulierung und eine Stärkung der Demokratie. „Die Ablehnung der Freihandelsabkommen gehört zu den wichtigsten Entscheidungen, die von der Politik heute zu treffen sind. Die Demokratie darf nicht weiter geschwächt werden. Deshalb erwarten wir gerade von der Partei, die mehr Demokratie wagen wollte, dass sie klar ‚NEIN‘ sagt“, so Eckart Kuhlwein.

Sechs Hauptkritikpunkte

Die NaturFreunde Deutschlands fordern die SPD auf, die geplanten Freihandelsabkommen aus sechs Hauptkritikpunkten abzulehnen:

  1. Wir wollen keine Wirtschafts-NATO. Nicht eine marktkonforme Demokratie, sondern die sozial-ökologische Marktwirtschaft muss die Grundlage der westlichen Partnerschaft sein.
  2. Wir kritisieren die Verschiebung von einer demokratischen Republik zu einer privatwirtschaftlichen Republik. Die internationalen Wirtschaftsbeziehungen brauchen politische Rahmensetzungen, die Handelsarchitektur darf nicht von privaten Interessen bestimmt werden.
  3. Die Freihandelsabkommen dürfen nicht die nationale Souveränität aushebeln, so wie es Vattenfall mit der Klage gegen den „unfairen Atomausstieg in Deutschland“ in Washington versucht. CETA, TTIP und TiSA werden nationale Entscheidungen bestimmen, während die klassische Freihandelstheorie die nationale Souveränität nie angetastet hat. Die Demokratie wird geschwächt.
  4. Die Freihandelsabkommen sind der Schlüssel, um die öffentlichen Dienstleistungen weltweit auszuplündern.
  5. Mit CETA, TTIP und TiSA wird eine Paralleljustiz geschaffen, deren Schiedsgerichte einer ordentlichen Gerichtsbarkeit entzogen werden.
  6. Die Freihandelsabkommen zwischen den westlichen Industriestaaten verfestigen die Spaltung der Welt und gehen zu Lasten der Entwicklungsländer.

Für Michael Müller steht fest: „Die Alternative zu CETA, TTIP und TiSA findet sich in allen Grundsatzprogrammen der SPD: eine nachhaltige Entwicklung. Jetzt muss die Partei zeigen, dass sie aus der Finanzkrise gelernt hat. Andernfalls wird sie weiter an Zustimmung verlieren.“

INKOTA: 75 Prozent des weltweiten Saatguts in der Hand von zehn Konzernen

inkota
[Berlin, Köln, 27. Mai 2015] – Die Dominanz von Agrar- und Ernährungskonzernen wächst stetig und wird durch die Regierungen der G7 massiv unterstützt. Besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung auf dem Saatgutmarkt. Die zehn größten Saatgutkonzerne haben weltweit einen Marktanteil von 75 Prozent. Neun der zehn Konzerne stammen aus G7-Staaten, unter ihnen Monsanto, Dupont und Bayer CropScience. Das zeigt die neue Broschüre „Konzernmacht grenzenlos“, die sieben Entwicklungsorganisationen im Vorfeld des G7-Gipfels veröffentlichen.

Seit 30 Jahren wächst der kommerzielle Saatgutmarkt stark und umfasst mittlerweile ein Volumen von über 44 Milliarden US-Dollar. Dieser Markt wird von wenigen Konzernen dominiert. Mit zunehmender Machtkonzentration, wie der jüngste Übernahmeversuch des drittgrößten Saatgutkonzerns Syngenta durch den Marktführer Monsanto zeigt.

Die Saatgutunternehmen konzentrieren sich auf die Entwicklung einiger weniger Sorten, die sie global vermarkten. Durch ihre Marktdominanz und konzernfreundlichen Gesetzgebungen werden Bäuerinnen und Bauern kriminalisiert, wenn sie ihr eigenes Saatgut züchten und handeln. „Sie geraten in die Abhängigkeit von Konzernen und können nicht länger unabhängig für ihre Ernährung und ihr Einkommen aufkommen. Langfristig führt dies zu einer Ausweitung von Armut“, erklärt Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forum Umwelt und Entwicklung.

Durch die Konzernstrategie, nur wenige Sorten zu vermarkten, hat sich die Vielfalt aller weltweit angebauten Kulturpflanzen im Laufe des 20. Jahrhunderts um 75 Prozent verringert. „Eine fatale Entwicklung“, meint Jan Urhahn, Referent für Landwirtschaft und Ernährung bei INKOTA, „denn eine große Sortenvielfalt ist ein zentraler Überlebensfaktor, um sich an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels anzupassen.“ Bäuerinnen und Bauern in Entwicklungsländern werden durch die Dominanz von Agrarkonzernen somit mehrfach benachteiligt. Erschreckend an der derzeitigen Entwicklung im globalen Agrarsektor sei aber nicht allein die Dominanz von einigen wenigen Megakonzernen. „Ihre Vorherrschaft wird durch die Politik der G7-Regierungen noch untermauert“, so Urhahn weiter.

Welternährung war in den letzten Jahren immer wieder Schwerpunkt der G7-Gipfel. Dazu haben die Regierungen eigene Programme verabschiedet, die mit dem Ziel der Hungerbekämpfung Investitionen in die Landwirtschaft in Entwicklungsländern vereinfachen sollen – faktisch aber lediglich Konzernen neue Absatzmärkte verschaffen. „Mit der Gründung der G7-Initiative ‚Neue Allianz für Ernährungssicherung‘ 2012 und den damit verbundenen Abkommen mit afrikanischen Staaten haben sich die G7 direkt in den Kampf um Saatgut in Afrika eingemischt“, so Stig Tanzmann, Agrarexperte von Brot für die Welt. „Die afrikanische Landwirtschaft soll mit aller Macht industrialisiert und kapitalisiert werden“, so Tanzmann weiter.

In der neuen Broschüre „Konzernmacht grenzenlos: Die G7 und die weltweite Ernährung“ haben Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst, FIAN Deutschland, das Forum Umwelt und Entwicklung, das INKOTA-netzwerk, Misereor, Oxfam Deutschland und die Welthungerhilfe erstmals in dieser Form aktuelle Informationen zusammengetragen, die die Machtkonzentrationen im gesamten Agrarsektor von Saatgut, über Handelspolitik bis hin zum Supermarkt mit Fakten und Beispielen veranschaulichen. Abschließend wird aufgezeigt, an welchen Stellschrauben die G7 drehen müssen, wenn sie tatsächlich zu einer nachhaltigen Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung beitragen wollen.

Infografiken und Studie: http://www.inkota.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung-75-prozent-des-weltweiten-saatguts-in-der-hand-von-zehn-konzernen/#c12061

Studie:

NaturFreunde Deutschlands sehen Vertrauen zu den USA „nachhaltig gestört“

TTIP mit NSA und BND – „das geht gar nicht“  

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Berlin, 6. Mai 2015 – Anlässlich der neuen Vorwürfe gegen NSA und BND, auch Wirtschaftsspionage zu betreiben, warnen die NaturFreunde Deutschlands erneut vor dem geplanten Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit den USA.

Wie Bundesvorstandsmitglied Eckart Kuhlwein erklärte, müsste jetzt auch die deutsche Wirtschaft ernsthafte Bedenken gegen eine weitere Liberalisierung der Handelsbedingungen haben. Kuhlwein: „Solange die NSA unter dem Deckmantel der Terroristenverfolgung auch in Geschäftsbeziehungen schnüffelt, ist das Vertrauen zu den USA ‚nachhaltig gestört‘ “.

Die NaturFreunde Deutschlands nehmen Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Wort, dass das „Ausspähen unter Freunden gar nicht geht“. Da diese deutliche Abgrenzung aus dem Oktober 2013 offenbar ihre Wirkung auf die USA verfehlt habe, seien die „freundschaftlichen Beziehungen“ inzwischen erheblich beschädigt. Das müsse auch Konsequenzen für die übergroße Bereitschaft der Bundesregierung haben, die Verhandlungen der EU mit den USA über TTIP voranzutreiben.

Spätestens jetzt müsse die Bundesregierung einsehen, dass die angestrebte Partnerschaft nicht im Interesse Deutschlands liegen könne. „Wenn schon die überzeugenden Argumente einer breiten Öffentlichkeit aus Gewerkschaften und Verbänden in Deutschland und Europa gegen TTIP nicht gehört werden, müssen die Verhandlungen spätestens jetzt nach dem Bekanntwerden der Wirtschaftsspionage gestoppt werden, um ‚Schaden vom deutschen Volke‘ abzuwenden“, forderte Kuhlwein.

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