Informationen und Infos über Anti-Atom, Antimilitarismus und NaturFreunde.

Archiv für 9. Juni 2016

Which side are you on DIE LINKE Brandenburg?

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Am morgigen Freitag behandelt der Landtag Brandenburg einen Antrag der beiden Regierungsfraktionen SPD und LINKE zu den Ereignissen am Pfingstwochenende rund um die Ende Gelände-Aktionen in der Lausitz. Der Bundessprecher_innenrat der linksjugend [’solid] kritisiert das Verhalten und die Äußerungen der Fraktion DIE LINKE im Brandenburgischen Landtag auf das schärfste.

 

„Irritiert haben wir davon Kenntnis genommen, dass die Fraktion DIE LINKE im Brandenburger Landtag gemeinsam mit der SPD-Fraktion einen Antrag einbringen will,  in dem unter anderem die Rede davon ist, dass das Bündnis „Ende Gelände“ die Versammlungs- und Meinungsfreiheit dazu missbraucht hätte, „Gewalt und Nötigung“ auszuüben. Die Diffamierung zivilen Ungehorsams als „Gewalt und Nötigung“ haben wir bis jetzt nur von konservativen und populistischen Kräften vernehmen müssen, die einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Aktivist*innen aus dem Weg gehen wollten.“, sagt Janis Walter, Bundessprecher der linksjugend [’solid]. Ziviler Ungehorsam ist für uns, gerade im Bereich des Klimaschutzes, unverzichtbarer Bestandteil politischen Engagements. Der Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie, auf den der Antrag Bezug nimmt, wäre ohne den jahrzehntelangen entschlossenen zivilen Ungehorsam der Klimabewegung nicht denkbar gewesen. Der Ausstieg aus der Kohleenergie und somit eine konsequente Energiewende ist für den Klimaschutz unverzichtbar und ebenfalls momentan nur vorstellbar unter dem Druck einer entschlossenen Klimabewegung.

Es ist erschreckend, dass sich die Brandenburger Linksfraktion mit diesem Antrag zur Erfüllungsgehilfin des Braunkohlekurses der SPD in Brandenburg macht, anstatt solidarisch mit dem Protest für einen sozial-ökologischen Umbau zu streiten. Das ist nicht die Partei, die Katja Kipping mit den Worten skizzierte: „Ich habe vielmehr die Grundhaltung einer widerständigen, ungehorsamen und zugleich modernen Linken im Sinn.“

„Als linksjugend [’solid] sind wir Teil des Bündnisses und stehen zu dem Anliegen, wie den gewählten Aktionsformen“, stellt Walter klar und fährt fort: „Dass Die Linke sich nun an der Schelte in Richtung des berechtigten Protestes beteiligt, jedoch zu den Übergriffen von Pro-Kohle Aktivist*innen und Nazis am Rande der Blockaden schweigt, verharmlost rechte Gewalt und ist ein Schlag ins Gesicht für tausende Aktivist*innen. Wir appellieren an die Fraktion DIE LINKE im Brandenburger Landtag sich ernsthaft mit den Geschehnissen am Pfingstwochenende auseinanderzusetzen, anstatt auf populistische Parolen zurückzugreifen. In ihrer Rolle als Fraktion im Landtag hätte sie zu dem die Aufgabe, die Auseinandersetzung um den Braunkohletagebau in der Lausitz zu kontextualisieren: Der Verlust von Arbeitsplätzen in der Kohleindustrie wiegt offensichtlich auch für Teile der Partei Die Linke mehr, als ein globaler Klimawandel, der jetzt bereits Erdteile unbewohnbar macht. In diesem Sinne werden wir weiter und auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsams gegen die Verstromung von Braunkohle und die Nutzung fossiler Brennstoffe allgemein streiten.“

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[Lausitzer-kohle] Rundbrief: Stresstest für dubiosen Braunkohle-Käufer

antikohle Jänschwalde

  1. Jetzt unterzeichnen: Stresstest für dubiosen Braunkohle-Käufer!
  2. Wer zahlt die Folgekosten des Braunkohle-Tagebaus?
  3. Schwedische Kirche gegen Braunkohle-Verkauf
  4. Öffentlichkeit vor Urheberrecht – Urteilsbegründung liegt vor
  5. Brandenburger Landpartie auch in Atterwasch, Proschim und Hornow

    1. Jetzt unterzeichnen: Stresstest für dubiosen Braunkohle-Käufer!
    Zwei Online-Petitionen fordern vom brandenburgischen und sächsischen Finanzminister, den EPH-Konzern einem Stresstest zu unterziehen und ein Abwälzen der Folgeschäden auf den Steuerzahler zu verhindern. Mit seinen undurchsichtigen Firmenstrukturen könnte der EPH-Konzern sich leicht seiner Verantwortung für die Bergbaufolgen entziehen. Dann bliebe der Steuerzahler auf den Folgekosten der Tagebaue sitzen. (Wir berichteten in den Rundbriefen vom 22. April und 17. Mai 2016.) In der Petition heißt es deshalb: „Unterziehen Sie EPH einem „Stresstest“! Prüfen Sie, ob der Konzern die Folgekosten überhaupt tragen kann und sichern Sie die Rückstellungen, die Vattenfall schon getroffen hat. Verhindern Sie, dass wir Brandenburger/innen einem zwielichtigem Finanzinvestor Milliardengewinne finanzieren!“
    Hier zur Petition von Hannelore Wodtke an die brandenburgische Landesregierung:
    https://weact.campact.de/petitions/stresstest-fur-vattenfalls-braunkohle-kaufer
    Hier zur Petition von Sabine Kunze an die sächsische Staatsregierung:
    https://weact.campact.de/efforts/stresstest-fur-dubiosen-braunkohle-kaufer
    (Die Unterzeichnung ist auch ohne das Bestellen weiterer Newsletter möglich.)

    2. Wer zahlt die Folgekosten des Braunkohle-Tagebaus? Neue Studie mahnt, Gelder für Renaturierung und Bewältigung der Langzeitschäden zu sichern
    Die finanziellen Mittel zur Beseitigung der Folgeschäden der Braunkohletagebaue sind bei Vattenfall, RWE und MIBRAG nicht ausreichend gesichert. Ohne rasches politisches Handeln könnten Steuerzahler und betroffene Bundesländer auf den Folgekosten der Braunkohle sitzen bleiben. Das ist die Kernaussage der Studie “Finanzielle Vorsorge im Braunkohlebereich” des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) und des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS).
    Die Studie belegt außerdem, dass die Berechnung der Folgekosten der Tagebaue und die entsprechenden finanziellen Rückstellungen der Konzerne intransparent vorgenommen und nicht von unabhängiger Seite überprüft werden. Dies berge die Gefahr, dass Braunkohle-Unternehmen wie RWE oder Vattenfall insgesamt zu geringe Rückstellungen bildeten.
    Ein weiteres Risiko entstehe dadurch, dass die Betreiber der Tagebaue das Geld nicht real zurücklegten, sondern völlig frei verwenden dürften. Deshalb könnten bei schlechter wirtschaftlicher Entwicklung der Unternehmen die Mittel für die Beseitigung der Folgeschäden später nicht verfügbar sein. Tatsächlich werden die Geschäftsaussichten der Braunkohlekonzerne negativ bewertet. RWE ist in starken finanziellen Schwierigkeiten und Vattenfall will sein Braunkohlegeschäft möglichst rasch an den Investor EPH abstoßen. Angesichts dieser Entwicklungen besteht ein hohes Risiko, dass die Energiekonzerne die von ihnen verursachten Schäden nicht in vollem Umfang tragen könnten. „Gerade mit Blick auf den Verkauf der Vattenfall-Braunkohlesparte sollte sichergestellt werden, dass im Insolvenzfall die Konzerne auch langfristig haften“, sagte die Energieexpertin Swantje Fiedler vom FÖS.
    Als sofort umsetzbare Maßnahme zur Absicherung der Folgekosten sollten die Landesregierungen ihre jeweiligen Bergbehörden anweisen, so genannte Sicherheitsleistungen einzubehalten. Dafür böten sich insbesondere Bankbürgschaften und Versicherungen an, da diese insolvenzfest seien. Darüber hinaus regt die Studie die Prüfung eines öffentlich-rechtlichen Fonds an, in den die Betreiber einzahlen müssten. Ein solcher Fonds sei für die Bedienung der Langzeitfolgekosten besonders geeignet und erhöhe die Transparenz und Sicherheit der Einlagen.
    Die Auftraggeber der Studie warnten davor, dass sich die Braunkohlekonzerne aus der Verantwortung ziehen. In Zeiten, in denen RWE keine Dividende mehr ausschütte und Vattenfall dem Käufer seiner Braunkohlesparte eine 1,7 Milliarden schwere Mitgift übertragen müsse, dürften die Bundes- und Länderregierungen das Problem nicht verdrängen. Schon jetzt gebe es Beispiele, in denen die Allgemeinheit für die Bergbauschäden zahle. Insbesondere bei Langzeitfolgen wie Gewässerbelastungen oder unerwarteten Schäden durch Grundwasseranstieg seien Lasten und Kosten bisher kaum untersucht und beziffert. Die Bundesregierung und die Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen seien in der Pflicht angemessen und rechtzeitig vorzusorgen.
    Auftraggeber der Studie sind die Klima-Allianz Deutschland, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Heinrich-Böll-Stiftung und die Rosa-Luxemburg-Stiftung. (Quelle: Pressemitteilung Klima-Allianz Deutschland, leicht gekürzt) Hier zur Studie:
    http://www.die-klima-allianz.de/wp-content/uploads/2016-06_FOES_IASS-Finanzielle-Vorsorge-im-Braunkohlebereich.pdf

    3. Schwedische Kirche gegen Braunkohle-Verkauf
    Einem Bericht von dagen.se zufolge fordern die schwedische Kirche und Diakonie von der schwedischen Regierung Vattenfalls Braunkohlegeschäft nicht zu verkaufen. Es sei wichtig, Verantwortung für das Klima wahrzunehmen und die Kohle im Boden zu lassen:
    http://www.dagen.se/kyrkligt-krav-lat-kolen-ligga-kvar-i-marken-1.734042

    4. Öffentlichkeit vor Urheberrecht – Urteilsbegründung liegt vor
    Am 21. April erteilte das Verwaltungsgericht Dresden den Versuchen von Vattenfall und dem Landkreis Görlitz, Umweltdaten mit Verweis auf das Urheberrecht geheimzuhalten, eine klare Abfuhr. Nun liegt die Begründung des von der GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus erstrittenen Urteils (Aktenzeichen 3 K 1317/2) vor. Darin heißt es unter anderem:
    „Der Einzelne, der eine Umweltinformation begehrt, handelt dabei als Repräsentant der Öffentlichkeit. Nach Erwägungsgrund Nr. 1 der Richtlinie 2003l4lEG tragen der erweiterte Zugang der Öffentlichkeit zu umweltbezogenen Informationen und die Verbreitung dieser lnformationen dazu bei, das Umweltbewusstsein zu schärfen, einen freien Meinungsaustausch sowie eine wirksamere Teilnahme der Öffentlichkeit in Entscheidungsverfahren in Umweltfragen zu ermöglichen und letztendlich so den Umweltschutz zu verbessern. (…) Dieses Interesse geht dem privaten lnteresse der Beigeladenen an der Nichtveröffentlichung der in ihrem Auftrag erstellten Gutachten vor.“
    Die Urteilsbegründung steht hier:
    http://www.kein-tagebau.de/images/_dokumente/20160421-VG-Urteil-2012UI58_scan_namen_geschwaerzt.pdf

    5. Brandenburger Landpartie auch in Atterwasch, Proschim und Hornow
    Am kommenden Wochenende (11. und 12. Juni) findet wieder die Brandenburger Landpartie statt. Mit dabei ist auch wieder die alten Mühle in Proschim (bedroht vom Tagebau Welzow-Süd II), die Sonntag von 11 bis 18 Uhr ihre Besucher einlädt, der Bauernhof Schulz in Atterwasch (bedroht vom Tagebau Jänschwalde-Nord) am Sonntag von 9 bis 18 Uhr oder die Confiserie Felicitas ( bei einem Tagebau Bagenz-Ost von der Randlage bedroht) Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
    www.brandenburger-landpartie.de

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Umweltgruppe Cottbus e.V.
Strasse der Jugend 94; 03046 Cottbus,
+49 (0) 151.14420487
www.kein-tagebau.de
umweltgruppe@kein-tagebau.de

KASA Newsletter 1/2016

postkolonial lumumba

Liebe LeserInnen,
liebe TrägerInnen, PartnerInnen und FreundInnen,

seit zwanzig Jahren steht die KASA für den Kampf für sozio-ökonomische Gerechtigkeit im Südlichen Afrika und hier. Hervorgegangen aus der kirchlichen Anti-Apartheid-Bewegung haben sich ihre Themen – Entschuldung und Entschädigung, Landfrage und Handel – nicht geändert, weil die Rahmenbedingungen nach wie vor zu Ungunsten der marginalisierten und vulnerablen Bevölkerungsgruppen ausgehandelt werden. Nach wie vor werden Initiativen und Organisationen wie die KASA gebraucht. Dies zeigt sich in unserem Jubiläumsjahr besonders deutlich und mit aller Macht: BASF ist durch ihre Lieferkettenverantwortung verstrickt mit dem Massaker von Marikana, das 2012 mehr als 40 Arbeitern das Leben gekostet, und über 100 verletzt hatte. Doch BASF weigert sich, wie andere transnationale Konzerne zuvor, sich der Verantwortung zu stellen. Und einmal mehr versucht die KASA, den Opfern und Überlebenden Gehör zu verschaffen, ihnen Plattformen wie etwa die Aktionärsversammlung der BASF zur Verfügung zu stellen, um ihre Forderungen vorzutragen.

Dieser Newsletter ist der zweiwöchigen Speakers Tour einer Südafrikanischen Delegation mit dem Titel „BASF und das Massaker von Marikana” gewidmet.

Auch im Bereich der Landfrage sind die Kontinuitäten sichtbar. War die sklavenähnliche Situation der FarmarbeiterInnen während der Apartheidzeit Auslöser für die Früchteboykottkampagne, so muss auch heute noch festgestellt werden, dass diejenigen, die Lebens- und Genussgüter mit ihren eigenen Händen produzieren, selbst kaum genug zum Leben haben. Dies zeigt die gerade erschienene Studie zur Situation der FarmarbeiterInnen im Südlichen Afrika überdeutlich.

Doch bevor die anschließenden Berichte die Arbeit der KASA in den vergangenen Wochen nachzeichnen, möchten wir uns auch auf diesem Weg für die Zusammenarbeit, das Interesse und die uns zuteil gewordene Unterstützung während der letzten 20 Jahre bedanken und zu unserer Jubiläumstagung unter dem Motto „Solidarität neu beleben. Nord-Süd-Beziehungen unter veränderten Rahmenbedingungen” einladen. Sie findet am Samstag, 4. Juni 2016 ab 9 Uhr 30 in der Arche/Wicherngemeinde, Breslauer Str. 39, 69124 Heidelberg-Kirchheim statt.

Wir freuen uns auf Eurer/Ihr Kommen!
Mit solidarischen Grüßen aus Heidelberg,
das KASA-Team

„Plough back the fruits“ – Ausstellungseröffnung in Wien
Die Witwen von Marikana fordern von BASF, dem Hauptabnehmer des Platins von Lonmin, Entschädigung für die Ermordung ihrer Angehörigen, denn der Chemiekonzern hat über Jahre hinweg von den niedrigen Löhnen und erbärmlichen Lebensumständen der Minenarbeiter profitiert. Und genau diese Umstände haben letztendlich zu dem Streik und dem Massaker geführt. Lonmin trägt daran eine Mitschuld und damit auch der Ludwigshafener Konzern.
von Simone Knapp | weiterlesen

Allen Widrigkeiten zum Trotz: Die Witwen verschaffen sich Gehör auf der Aktionärsversammlung von BASF
„Wir sind heute hierhergekommen um mit Ihnen zu sprechen und Ihnen davon zu erzählen was am anderen Ende ihrer Lieferkette passiert. Wir fragen Sie, was Sie unternehmen werden, dass Lonmin die weiterhin offenen Probleme, die zu dem Streik vor drei Jahren führten endlich entschieden angeht: Weiterhin werden Löhne bezahlt, die Familien unter dem Existenzminimum vegetieren lassen. Weiterhin lebt die Mehrheit der ArbeiterInnen und ihrer Familien in Slums. In Ihren letzten Statements sind all diese Fragen nicht behandelt. Und solange diese Fragen nicht beantwortet sind, kann es keine Lösung geben. Wir sagen: Plough back the fruits! Geben Sie uns unsere legitimen Anteile am Reichtum zurück!“
von Simone Knapp | weiterlesen

Die Kirche im Dialog. Ein Besuch in Speyer 
Wenn es um Unternehmens- und Lieferkettenverantwortung geht, stellt sich nach jahrelangen Dialogprozessen die Frage, ob es nicht endlich an der Zeit ist, sich für rechtlich verbindliche Strukturen stark zu machen. Doch die Kirchen beharren nach wie vor auf den Dialog und tun sich zuweilen schwer damit, den Armen, Marginalisierten und Opfern wirklich zur Seite zu ste-hen und für sie zu kämpfen. Allzu oft sind auch sie verstrickt in die Zwänge der Geldbeschaffung.
von Simone Knapp | weiterlesen

Reden ist Silber, Handeln ist Platin. Platinabbau in Südafrika und die Lieferkettenverantwortung der deutschen Industrie
So hieß die erste Veranstaltung in Deutschland im Rahmen der Speakers Tour „BASF und das Massaker von Marikana“. Getragen wurde die Berliner Veranstaltung von Brot für die Welt und der Rosa Luxemburg Stiftung. Die folgenden Zeilen fassen ein paar Eindrücke aus dieser Veranstaltung zusammen, die aus zwei Hauptpodien bestand. Das erste beschäftigte sich mit den Ereignissen von Marikana in 2012 und mit den Entwicklungen im Platinabbau seitdem. Das zweite Podium konzentrierte sich auf die Diskussionen um Unternehmensverantwortung und –regulierung in Deutschland. An dieser Struktur orientiert sich auch dieser Artikel.
von Boniface Mabanza | weiterlesen

BASF und das Massaker von Marikana. Eine südafrikanische Delegation in Berlin
Während des Aufenthalts der südafrikanischen Delegation in Berlin fanden abgesehen von der Auftaktveranstaltung zum Thema „Reden ist Silber, Handeln ist Platin“, über die in diesem Newsletter ausführlich berichtet wird, vier weitere Aktivitäten statt: zwei Filmvorführungen, eine Arbeitssitzung mit Vertreterinnen des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und eine Infoveranstaltung im Bundestag. Auf diese vier Veranstaltungen wird hier in den folgenden Zeilen kurz eingegangen.
von Boniface Mabanza | weiterlesen

Bischof Jo Seoka und der Kampf der Minenarbeiter von Marikana und deren Angehörige für Gerechtigkeit und Wiedergutmachung
In einem am 29.04.2016 in der Frankfurter Rundschau erschienenen Artikel unter der Über-schrift „BASF soll Opferfonds in Südafrika einrichten. Kritische Aktionäre stellen Antrag zur Hauptversammlung“ beschrieb der Südafrika-Korrespondent der Zeitung, Johannes Dieterich, Bischof Jo Seoka spöttisch als einen branchenfremden Gottesmann, der nach Einschätzung des neuen Geschäftsführers von Lonmin, Ben Magara, „die guten Beziehungen zwischen BASF und Lonmin nicht gefährden“ könne. Abgesehen davon, dass Bischof Seoka in diesem Artikel eine Forderung in den Mund gelegt wird, die er während der gesamten Speakers Tour in Deutschland kein einziges Mal formuliert hatte und mit der er sich auch nicht auseinandersetzt, ist es bedauerlich festzustellen, wie polemisch sich Johannes Dieterich in diesem Artikel, wie auch in vielen, die er von Cape Town aus über das ganze Südliche Afrika  schreibt, präsentiert. Seine süffisante Attitüde, die den gesamten Artikel durchzieht, veranlasst mich, ein paar Worte darüber zu verlieren, warum sich der von ihm genannte „branchenfremde Gottesmann“ so intensiv an der Seite der Minenarbeiter von Marikana und deren Kampf für Gerechtigkeit engagiert. Jo Seoka mag kein Manager eines börsennotierten Unternehmens sein, nichtsdestotrotz hat er seinen berechtigten Platz in den Auseinandersetzungen um die  Beziehungen zwischen Lonmin und BASF.
von Boniface Mabanza | weiterlesen

Verbindung in die Schweiz. Marikana-Platin-Zug 
Bei ihrem Abstecher in die Schweiz machte die Delegation aus Südafrika auf die Rolle der Handelsniederlassung BASF Metals GmbH in Zug aufmerksam und hinterließ ein Memoran-dum mit einem Forderungskatalog in deren Briefkasten. Die Firma hatte sich geweigert, die Witwen und Bischof Seoka zu empfangen und das Schreiben persönlich entgegen zu nehmen. Die von der KEESA (Kampagne für Entschuldung und Entschädigung im Südlichen Afrika) und dem Solifonds  organisierte Kundgebung vor dem Büro von BASF Metals GMbH sowie die Entschädigungsforderungen erhielten gebührende mediale Beachtung. Mit Bezug auf die Platinimporte verlangten ParlamentarierInnen der Grünen mit einer Interpellation im Nationalrat vom Bundesrat Auskunft zur in Aussicht gestellten Regulierung des schweizerischen Rohstoffhandelsplatzes.
Als die Medien im August 2012 über das Massaker an 34 streikenden Arbeitern in der Pla-tinmine des in London beheimateten Bergbaukonzerns Lonmin berichteten, war noch nicht bekannt, wie stark der Handelsrohstoffplatz Schweiz in dieses Ereignis verwickelt war. Die Brutalität, mit welcher die Polizei des demokratischen Südafrikas gegen unbewaffnete Minenarbeiter vorgegangen war, entsetzte Tausende von Menschen auf der ganzen Welt, so auch die KEESA. Das Entsetzen verstärkte sich je mehr Einzelheiten über den Ablauf der Ereignisse bekannt wurden. Der Dokumentarfilm „Miners Shot Down“ spielte dabei eine wichtige Rolle, und die KEESA organisierte 2015 Vorführungen des Films in verschiedenen Schweizer Städten. Sie lud dazu auch Bischof Jo Seoka ein, der über die „Marikana Solidarity Campaign“ und die Forderungen der Witwen und anderen Geschädigten informierte.
von Barbara Müller | weiterlesen

Die Vergessenen – FarmarbeiterInnen im Südlichen Afrika
Mit je einer Studie aus Sambia und Simbabwe, einem Feature über die Situation in Namibia und einer Bestandsaufnahme der Debatte in Südafrika will die neue Broschüre der KASA denen, deren Produkte auf unserem Tisch landen, ein Gesicht geben. Zudem will sie ihnen eine Plattform bieten und die Debatte anregen, wie unser Beitrag zur Verbesserung ihrer Lage aussehen könnte.
von Simone Knapp | weiterlesen

Solidarität neu beleben. Nord-Süd-Beziehungen unter veränderten Rahmenbedingungen
Tagung anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA)
Samstag, 4. Juni 2016 in der Arche, Heidelberg-Kirchheim, Wicherngemeinde, Breslauer Str. 39, 69124 Heidelberg
weiterlesen

Impressum

Herausgeberin:
KASA – Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika
im WeltHaus Heidelberg, Willy-Brandt-Platz 5, 69115 Heidelberg
Telefon (06221) 43336-12, Telefax (06221) 43336-29
kasa@woek.de, www.kasa.de

netzwerk cuba nachrichten vom 8.6.2016

Netzwerk Cuba

Liebe Leser_innen,

es ist Mittwoch, Zeit für einen newsletter

 

Außenminister Steinmeier bekräftigt Allianz mit Neoliberalen in Lateinamerika

Sechstägige Reise nach Argentinien und Mexiko beendet. Wirtschaftliche Kontakte im Fokus. Debatten um Menschenrechte und Geschichte der westdeutschen Diplomatie

Von Harald Neuber

amerika21

https://amerika21.de/2016/06/153852/steinmeier-lateinamerika-reise

 

Regierungen von Venezuela und Kuba ehren Muhammad Ali

Von Vilma Guzmán

amerika21

https://amerika21.de/2016/06/153778/ehrung-muhammad-ali

 

Raúl verabschiedete venezolanischen Präsidenten

Beim kürzlich zu Ende gegangenen AEC Gipfel bekräftigte der kubanische Staatsschef dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro einmal mehr Kubas Unterstützung für die Bolivarische und Chavistische Revolution

Autor: Granma | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-06-07/raul-verabschiedetet-venezolanischen-prasidenten

 

Fünfundfünfzig Jahre Sicherheit an der Seite des Volkes

In Anwesenheit des Präsidenten des Staats- und des Ministerrats Raúl Castro Ruz fand am Montag der politisch-kulturelle Festakt zum 55jährigen Bestehen des Innenministeriums statt

Autor: Lissy Rodríguez Guerrero | informacion@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-06-07/funfundfunfzig-jahre-sicherheit-an-der-seite-des-volkes

 

Havanna wird heute offiziell zur Weltwunderstadt

An der Esplanade der Festung San Salvador de la Punta wird das Monument und die Gedenkplakette enthüllt, die an die Anerkennung erinnert, die Hunderte Millionen von Menschen auf der ganzen Welt durch ihre Stimme Havanna zukommen ließen

Autor: Lissett Izquierdo Ferrer | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-06-07/havanna-wird-heute-offiziell-zur-weltwunderstadt

 

Raúl empfing Provisorischen Präsidenten Haitis Privert

Der hohe Gast wurde begleitet von Außenminister Delienne und Handelsministerin Benoit

Autor: Granma | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-06-06/raul-empfing-provisorischen-prasidenten-haitis-privert

 

Kuba lässt Gegner keine Chance

Die Prognose, nach der die Größte der Antillen als hoher Favorit gegen Großbritannien anzusehen war, erfüllte sich voll und ganz

Autor: Yosel E. Martínez | informacion@granma.cu

http://de.granma.cu/deportes/2016-06-06/kuba-lasst-gegner-keine-chance

 

Ehemalige Gutshäuser des Tals der Zuckermühlen werden zu neuem Leben erweckt

Das auf die Rettung vor dem Verfall der wichtigsten ehemaligen Gutshäuser des geschichtsträchtigen Tals der Zuckermühlen gerichtete Projekt bringt in der Umgebung Trinidads bereits neue Früchte sowohl für das regionale Erbe als auch für die Tourismusbranche

Autor: Juan Antonio Borrego | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-06-06/ehemalige-gutshauser-des-tals-der-zuckermuhlen-werden-zu-neuem-leben-erweckt

 

Anerkennung für Errungenschaften Kubas im sozialen und ökologischen Bereich

Kuba weist Kennziffern der sozialen und ökologischen Entwicklung auf, die es weltweit abheben. Dies erkannte Mirta Kaulard, Koordinatorin der Vereinten Nationen auf der Insel, auf der nationalen Veranstaltung aus Anlass des Weltumwelttags an

Autor: Darelia Díaz Borrero | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-06-06/anerkennung-fur-errungenschaften-kubas-im-sozialen-und-okologischen-bereich

 

Echo auf einen Gipfel

Die Website Caribbean News hob hervor, dass das Treffen mit konkreten Ergebnissen endete und nahm Bezug auf die verabschiedete Erklärung von Havanna und den Aktionsplan 2016-2018

Autor: Redaktion Internacional | informacion@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-06-06/echo-auf-einen-gipfel

 

Wir können angesichts der Turbulenzen, die in Lateinamerika stattfinden, nicht gleichgültig bleiben

Rede des Präsidenten des Staats- und des Ministerrats der Republik Kuba bei der Eröffnung des VII. Gipfels des Verbandes der Karibischen Staaten

Autor: Raúl Castro Ruz | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/gipfel-des-verbandes-der-karibikstaaten/2016-06-04/wir-konnen-angesichts-der-turbulenzen-die-in-lateinamerika-stattfinden-nicht-gleichgultig-bleiben

 

Kommuniqué des AEC-Gipfels zu Venezuela

Die Staats- und Regierungschefs der AEC unterstützen die Bemühungen um den Dialog in Venezuela

Autor: Granma | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-06-06/kommunique-des-aec-gipfels-zu-venezuela

 

Scheidender AEC Generalsekretär dankt Kuba für Unterstützung

Der scheidende Generalsekretär der AEC Alfonso Múnera hat der Regierung Kubas und Raúl seinen Dank nicht nur für die Organisation des Gipfels ausgesprochen, die er als wunderbar bezeichnete, sondern auch für die Unterstützung, die er in seinem Amt erhalten hat, und für die Ehre, mit ihm am Tisch sitzen zu dürfen

Autor: Redacción Nacional | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/gipfel-des-verbandes-der-karibikstaaten/2016-06-04/scheidender-aec-generalsekretar-dankt-kuba-fur-unterstutzung

 

Kubanischer Landwirtschaftsminister besucht Handelskammer der USA

Minister Rodriguez erläuterte die Pläne der kubanischen Behörden zur Stimulierung der landwirtschaftlichen Entwicklung der Insel und traf sich mit Carlos Gutierrez, Vorsitzender des Geschäftsrates USA-Kuba (USCBC)

Autor: Redacción Internacional | internacionales@granma.cu

http://de.granma.cu/mundo/2016-06-03/kubanischer-landwirtschaftsminister-besucht-handelskammer-der-usa

 

Transparenz an der Spitze der Aktualisierung des kubanischen Wirtschaftsmodells

Am Donnerstag wurde der zweite internationale Workshop „Wirtschaftsprüfung, Kontrolle und Audit“ abgeschlossen, der seit dem 31. Mai im Kongresspalast von Havanna tagte

Autor: Jesús Jank Curbelo | informacion@granma.cu

http://de.granma.cu/cuba/2016-06-03/transparenz-an-der-spitze-der-aktualisierung-des-kubanischen-wirtschaftsmodells

 

Ein Gipfel, um sich mehr als Region zu vereinen

Der Premier von Grenada wurde auf dem Terminal 1 des Internationalen Flughafens José Martí von Justizministerin Maria Esther Reus empfangen

Autor: Granma | internet@granma.cu

http://de.granma.cu/mundo/2016-06-03/ein-gipfel-um-sich-mehr-als-region-zu-vereinen

 

 

Hier der Hinweis auf den Blog unserer Freund_innen in La Habana:

https://berichteaushavanna.wordpress.com/

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Weitere Veranstaltungshinweise finden sich auf unserem Terminkalender.

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Hier wieder der Hinweis auf die neuen Artikel in der ncn online – chronologisch über:

www.netzwerk-cuba-nachrichten.de

oder nach Kategorien sortiert über die Gliederungsseite:

www.netzwerk-cuba-nachrichten.de/gliederung-ncn/

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Mit solidarischen Grüßen

die ncn Redaktion

 

Redaktion netzwerk cuba nachrichten (ncn-online)
Netzwerk Cuba – informationsbüro – e.V.
Weydingerstr. 14-16 10178 Berlin Fon +49 (0)30 2400 9338
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