Gerne möchte Dich/Euch auf drei interessante Veranstaltungen im Rahmen des diesjährigen „Tages der Erinnerung und Mahnung und Erinnerung“ am kommenden Wochenende aufmerksam machen:
1. Vergesst nicht unseren Kampf! – Die polnischen Befreierinnen und Befreier vom Faschismus
Dokumentarfilm, D 2017, 55 min, Regie & Buch: Christian Carlsen
Sonntag, 10. September, um 18:30 Uhr
Lichtblick-Kino – Das Programmkino im Prenzlauer Berg
Kastanienallee 77, 10435 Berlin
Reportage des RBB bei „Kowalski und Schmid“ zum Film:
Überblick Vorführungen im Lichtblick-Kino:
http://www.lichtblick-kino.org/film/dokumentarfilm/Vergesst_nicht_unseren_Kampf
2. Kundgebung zum Tag der Erinnerung und Mahnung
Sonntag, 10. September, um 12:30 Uhr
Ernst-Reuter-Platz/ Straße des 17. Juni 145 (Berlin-Charlottenburg) am Erweiterungsbau TU/UdK
(Ort des zukünftigen Denkmals für die polnischen BefreierInnen Berlins)
Traditionelle antifaschistischen Kundgebung zum Tag der Erinnerung und Mahnung. Nach der Kundgebung startet unser antifaschistischer Fahrradkorso: Zwei Wochen vor der Wahl wollen wir mit einem bunten antifaschistischen Fahrradkorso durch die Berliner Innenstadt radeln, unsere entschieden Ablehnung der AfD zum Ausdruck bringen und auch an Orten von Widerstand und Verfolgung stoppen.(http://bit.ly/2iWwCxu)
3. Podiums-Diskussion „Nicht nur Vergangenheit, auch Gegenwart – Herausforderungen für kritisches Erinnern“
Freitag, 8. September, um 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: Technische Universität Berlin
Mathegebäude Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin
Anfahrt: U-Bhf. Ernst-Reuter-Platz (U2)
Stefan Heinz, Mitarbeit am Forschungsprojekt: Gewerkschafter/innen im NS-Staat. Widerstand und Verfolgung 1933-45
Kamil Majchrzak, Vorstandsmitglied, Internationales Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos
Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes der Sinti und Roma Berlin und Brandenburg und der Arbeitsgemeinschaft Berliner NS-Verfolgtenverbände
Anne Allex, Dozentin für Sozialrecht, Autorin, Arbeitskreis „Marginalisierte – gestern und heute!“
Moderation: Cornelia Siebeck, forscht, schreibt und lehrt zur Erinnerungs- und Gedenkkultur
Programm der Konferenz und Workshops:
http://www.tag-der-mahnung.de/media/VVN-Konferenz-Flyer_fertig_web.pdf
INFO ZUM FILM UND KUNDGEBUNG
Hunderttausende Polinnen und Polen kämpften an allen Fronten des Zweiten Weltkrieges gegen den deutschen Faschismus. Am 67. Jahrestag der Befreiung im Jahre 2012 kehren neun von ihnen erstmals an Schauplätze der „Schlacht um Berlin“ zurück. Dabei wurden sie u.a. im Berliner Abgeordnetenhaus empfangen.
Sie berichten von ihren Schicksalen und den schweren Entscheidungen, vor die sie damals als junge Menschen in Polen gestellt waren: Einerseits der Auftakt zum Vernichtungskrieg durch den deutschen Überfall auf Polen 1939, andererseits die sowjetische Besatzung der östlichen Teile von Polen. Es folgen stalinistische Deportationen politisch Missliebiger nach Sibirien 1940-1941. Nach der sog. Amnestie infolge einer polnisch-sowjetischen Vereinbarung wird im Juli 1941 in der Sowjetunion eine Polnische Armee unter General Władysław Anders gebildet.
Doch nicht alle Deportierten Polens werden in sie aufgenommen und nicht alle gelangen rechtzeitig zu ihr, bevor diese 1942 in den Nahen Osten verlegt und unter britisches Kommando gestellt wird. Die Protagonisten unseres Films finden so erst im Jahre 1943 Aufnahme in die in der Sowjetunion neu geschaffene 1. Infanterie-Division Tadeusz Kościuszko bzw. 2. Jan-Henryk-Dąbrowski-Division, die später Teil der 1. Polnischen Armee unter General Zygmunt Berling werden.
Deren Soldaten und Frauen-Soldaten kämpfen als Teil der Anti-Hitler-Koalition an der Ostfront und beteiligen sich u.a. an der Befreiung der deutschen Konzentrationslager Majdanek und Sachsenhausen. Ihr Kampf, der im Herbst 1943 mit der Schlacht bei Lenino beginnt, endet erst im Mai 1945 mit dem „Sturm auf Berlin“ an der Seite der Roten Armee.
Der Film „Vergesst nicht unseren Kampf!“ bringt uns erstmals die Erfahrungen der polnischen Kämpferinnen und Kämpfer nahe. Während die Rückkehr nach Berlin bei ihnen eine Welle von Erinnerungen auslöst, sorgt die Begegnung mit den Deutschen für Überraschungen. Doch erinnern sich die Berliner an ihre Befreierinnen und Befreier? Und welches Vermächtnis hinterlassen sie uns für die Gegenwart?
Ich würde mich freuen Dich/Euch bei diesen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen!
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