
- [ Freitag, der 30. April 2021 ] 8. Mai VE Day – Aufruf zur Aktion #GoldStattBraun #SolidarischesThüringen Gesamtbündnis
- [ Dienstag, der 27. April 2021 ] Solidarität ist Zukunft! Mitgliedsorganisationen
- [ Donnerstag, der 22. April 2021 ] #KeineDealsMitNazis ! Mitgliedsorganisationen
- [ Mittwoch, der 14. April 2021 ] Website online Gesamtbündnis
- [ Mittwoch, der 5. Mai 2021 ] Aufruf zur grenzenlosen Solidarität gegen rassistische Gewalt Gesamtbündnis
Aufruf
Wir freuen uns, wenn ihr den Aufruf unterzeichnet!
Gemeinsam, Solidarisch, Unteilbar! – Aufruf für ein „Solidarisches Thüringen“
Der 5.Februar 2020 in Thüringen war ein Dammbruch. Durch die Wahl eines Ministerpräsidenten mit Hilfe der Stimmen der AfD konnte zum ersten Mal seit 1945 eine faschistische Partei die Regierung eines Bundeslandes mitbestimmen.
Jedoch: Noch am Tag der Wahl hatten sich auf den Straßen und Plätzen in ganz Thüringen und darüber hinaus in vielen Städten bundesweit tausende Menschenversammelt und tagelang protestiert. Die erfolgreichen Proteste gipfelten am 15. Februar in der größten Demo seit 1990 in Erfurt.
Wir haben erreicht, dass der Ministerpräsident von AfD Gnaden Kemmerich zurücktreten musste und eine Regierung ohne Beteiligung der Faschisten gebildet werden konnte. Denn diese Wahl durch CDU, FDP und AfD war ein Angriff auf alle, die nicht in das Weltbild der extrem Rechten passen – und dies wurde bundesweit so verstanden. Es war ein Angriff auf alle, die vor Elend und Krieg nach Thüringen geflohen sind, ein Angriff auf Arbeitnehmer:innenrechte, ein Angriff auf die Kultur- und Religionsfreiheit, ein Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht von Frauen*, ein Angriff auf die Rechte von LSBTIQ*[1], ein Angriff auf Natur und Klimagerechtigkeit, ein Angriff auf das gute Leben für alle.
Die solidarische Gesellschaft, die sich in Windeseile und in aller Breite zusammengefunden hat, hat laut deutlich gemacht:
Wir stehen #unteilbar miteinander.
Nicht mit uns!
Kein Pakt mit Faschisten!
Daran wollen wir jetzt anknüpfen und weitergehen – denn wir wissen um die Bedeutung der Landtagswahlen in Thüringen, aber auch in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Deswegen haben wir uns jetzt als Solidarisches Thüringen wieder zusammengefunden um gemeinsam, mit Aktiven aus und für einen solidarischen Osten, unsere Forderungen langfristig deutlich zu machen.
Wir sind Gewerkschaften, Aktivist:innen gegen Abschiebungen und für die Rechte von Geflüchteten, Antifaschist:innen, Kulturinitiativen, Sozialverbände, Aktive aus der Klimabewegung, Migrant:innenselbstorganisationen, Aktive aus der LSBTIQ*-Bewegung[1], queerfeministische Initiativen, aus Bürgerbündnissen, Jugendverbänden, Engagierten für eine gerechte Weltwirtschaft und viele mehr.
Unteilbar treten wir mit unterschiedlichen Positionen, aber vereint in der Sache, für Solidarität für andere und das gute Leben für alle ein.
Was wir tun
Wir werden in den kommenden Monaten das solidarische Thüringen an vielen Orten sichtbar machen. Wir werden
- für gute Arbeitsbedingungen für alle eintreten
- auf der gerechten Verteilung der Kosten der Coronakrise bestehen
- uns stark machen, wie wichtig eine lebendige Soziokultur für uns alle ist, dazu gehört der Schutz und Erhalt bestehender Kulturräume und Unternehmen
- sichtbar machen, dass der Klimawandel uns alle weiter bedroht und eine sozialökologische Transformation dringender denn je ist
- deutlich machen, dass gerade auch in der Krise die Geschlechterverhältnisse noch immer ungleich sind, dass Frauen* wieder vermehrt in die Sorgearbeit gedrängt werden
- die gleichen Rechte und ein diskriminierungsfreies Leben für queere Menschen einfordern
- eine humane Asylpolitik einfordern und egal ob in Suhl, Moria oder Lipa für die Rechte von Geflüchteten einstehen
- Rassismus und Antisemitismus überall entgegentreten und weiterhin gegen Rechtsrockkonzerte demonstrieren und Naziaufmärsche verhindern
Wir werden zu jeder Zeit alles dafür tun, dass Faschisten in Thüringen niemals wieder mitregieren.
Die Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft wurden durch die Coronakrise um ein Vielfaches verstärkt und sichtbar wie unter einem Brennglas. Während einige massiv ihren Reichtum durch die Krise steigern konnten, bleiben viele auf der Strecke. Über die möglichen Wege einer “Umfairteilung” muss jetzt entschieden werden. Wer trägt die Kosten der Krise? Wer profitiert auf Kosten von wem? Jetzt wird es sich zeigen, ob wir es schaffen, uns gemeinsam auf den Weg in eine antirassistische, soziale und klimagerechte Gesellschaft zu machen – für ein besseres Leben für alle. Auch in der Krise zeigen wir, dass es solidarisch geht – wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen.
Solidarität bedeutet für die Anliegen anderer einzutreten, auch wenn man selbst nicht unmittelbar davon betroffen ist.
Gerade in diesen Zeiten des „Abstand halten“ ist es wichtig zusammen zu halten und sich gegenseitig so gut es geht zu helfen. Egal ob alt oder jung, Beschäftigte und Erwerbslose, Familien oder Singles, Arbeiter:innen beim Paketdienst oder der Gastronomie oder die Alleinerziehende im Home-Office, die Pandemie hat deutlich gemacht, dass jede gesellschaftliche Gruppe die für sich passende Unterstützung benötigt. Doch leider bekommt bei weitem nicht jeder die dringend benötigte Hilfe und Solidarität. Besonders deutlich wird dies für gesellschaftlich weniger sichtbare Gruppen wie Geflüchtete, Obdachlose, Menschen mit Be_Hinderungen oder Sexarbeiter:innen.
Nur gemeinsam werden wir das gute Leben für alle erreichen. Das Solidarische Thüringen lebt von unserem und unserer aller Engagement. Und so sind wir alle beim Mitmachen gefragt: Bei der Vernetzung mit anderen Aktiven, der Mobilisierung in unseren Nachbarschaften in Stadt und Land, beim Auf-die-Straße gehen. Wir treten ein für Solidarität statt Ausgrenzung in Thüringen und darüber hinaus, für eine offene, solidarische und freie Gesellschaft.
Am 5.Februar 2021 haben wir mit unserer #MehrBlumen-Aktion vor dem Thüringer Landtag damit begonnen ein Band der Solidarität in Thüringen zu knüpfen und laden euch ein, mit euren Bündnissen, Initiativen, Vereinen oder Freund:innenkreisen, in diesem Jahr überall Veranstaltungen und Aktionen durchzuführen um das solidarische Thüringen sichtbar zu machen.
[1] LSBTIQ*- steht für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* , inter und queere Menschen weitere Informationen hier
Erstunterzeichner*innen
AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e.V.
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (Landesverband Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt)
AWO Landesverband Thüringen e.V.
Bündnis für Klimagerechtigkeit Erfurt
DaMigra – Dachverband der Migrantinnenorganisationen
Denny Möller, Vorsitzender ver.di Bezirk Thüringen
ezra – Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen
Fotokollektiv unofficial.pictures
Frauenzentrum Brennessel Erfurt – Zentrum gegen Gewalt an Frauen
Frauenzentrum Towanda Jena e.V.
Jutta und Thomas Ritter, Gotha
Konferenz Thüringer Studierendenschaften
Landesjugendwerk der AWO Thüringen
linksjugend [’solid] Thüringen
Michael Rudolph, Vorsitzender DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
MOBIT e.V. – Mobile Beratung in Thüringen
NAJU – Naturschutzjugend Thüringen
Offene Arbeit des Evangelischen Kirchenkreises Erfurt
Pekari – Linke Basisgruppe Jena
Pößneck Alternativer Freiraum e.V.
Renate Licht, Regionsgeschäftsführerin DGB-Region Thüringen
Sandro Witt, stv. Vorsitzender DGB-Bezirk Hessen-Thüringen, Vorsitzender MOBIT e.V.
Sprecher*innen der Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts
Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes /Bund der Antifaschisten e.V.
Vielfalt Leben – QueerWeg Verein für Thüringen e. V.
Weitere Unterzeichner:innen sind:
Diana Lehmann, MdL und stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Thüringen
Martina Renner, MdB Die.Linke
SPD Landesverband Thüringen
Landesvorstand von B90/Die Grünen Thüringen
Landesvorstand DIE.LINKE. Thüringen
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