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Kreuzfahrtschiffe in Kiel blockiert – für Urlaub ohne Ausbeutung und Umweltzerstörung

Kiel, 03.07.2022 – Aktuell blockieren etwa 50 Aktivist*innen der Gruppe „Smash Cruiseshit“ in Booten das Auslaufen mehrerer Kreuzfahrtschiffe aus dem Kieler Hafen. Erklärtes Ziel ist es, die Öffentlichkeit auf die katastrophalen lokalen und globalen Folgen von Kreuzfahrten aufmerksam zu machen und die Kreuzfahrtkonzerne zur Selbstabschaffung bewegen wollen. Damit wollen sie gegen deren Schadstoffausstoß und Ressourcenverschwendung protestieren und auf die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen an Bord aufmerksam machen.

„Wir lassen nicht mehr zu, dass Pazifikstaaten im Meer versinken, weil riesige Kreuzfahrtschiffe von Hafen zu Hafen fahren“, erklärt Ari Hansen.

Kreuzfahrtschiffe tragen durch den Ausstoß von Treibhausgasen erheblich zur Klimakrise bei.

„Fight Neocolonialism“ steht auf einem der Banner und signalisiert den dringenden Handlungsbedarf. Der IPCC-Bericht, Überflutungen wie im Ahrtal und in Südafrika, Hitzewellen wie die in Indien und Spanien zeigen deutlich: Die Gesellschaften der Industrieländer müssen dringend damit aufhören, mit ihrem verschwenderischen, CO2 intensiven Lebensstil auf Kosten zukünftiger Generationen und bereits heute betroffener Menschen zu leben.

Teil des Vorwurfs der Ressourcenverschwendung ist auch, dass Kreuzfahrtschiffe über LNG versuchen, klimaneutral zu werden. Dabei ist die Klimafreundlichkeit von Erdgas stark umstritten. Auch durch die wirtschaftliche Abhängigkeit von autoritären Staaten wie Katar steht Erdgas zunehmend in der Kritik, da das wenige verfügbare Erdgas hohe politische Kosten mit sich bringt. „Wenn wir als Gesellschaft wirklich auf Erdgas statt auf erneuerbare Energieträger setzen wollen, müssen wir uns in der aktuellen Krise fragen, ob wir im Winter Wohnungen heizen oder auf Kreuzfahrtschiffen über die Meere fahren wollen.“, so Ari Hansen.

„Auch mit neuer Technologie wie LNG und Landstromterminals kann man die Einhaltung der internationalen Klimaziele nicht mit maßloser Verschwendung unter einen Hut kriegen. Das ist alles nur grüne Augenwischerei!“ so Kim Nagel, eine*r der Aktivist*innen, und verweist auf eine Veröffentlichung des Fraunhofer Instituts. Denn bei Einbeziehung der Vorkettenemissionen liegt der Treibhausgasausstoß bei LNG ähnlich dem von Erdölprodukten.

Doch nicht nur dadurch tragen Kreuzfahrtschiffe zur Zerstörung ihrer Zielorte bei. Die direkten Folgen in den Anlauforten zeigen sich durch erhöhte Abgaswerte in den Hafenstädten oder zerstörte Korallenriffe. Lärmempfindliche Wale werden aus ihren Lebensräumen vertrieben und bei Fahrten in die Arktis lagern sich zudem Rußpartikel auf dem Eis ab, wodurch das Eis noch schneller schmilzt.

Auch die Arbeitsbedingungen an Bord von Kreuzfahrtschiffen stehen schon lange in der Kritik. „Niedrige Stundenlöhne, monatelange Dauerarbeit an Bord und wochenlange Quarantäne während der Corona-Pandemie sind einfach unmenschlich. Diese Ausbeutung muss gestoppt werden“, meint Lara Kraft, die an Land Flyer an Passant*innen verteilt.

Die Aktivist*innen fordern eine Transformation hin zu nachhaltigem Tourismus und ein Ende der Kreuzfahrtindustrie. Dabei verweisen sie auf die Stadt Eckernförde, die ein Aus für Kreuzfahrtschiffe in der Eckernförder Bucht ab diesem Jahr verkündet hat, da diese nicht mit den Klimaschutzzielen der Stadt vereinbar sind. „Kiel als selbsternannte ‚Klimaschutzstadt‘ kann sich ein Beispiel an dieser Entscheidung nehmen. Wenn wir es mit dem Klimaschutz wirklich ernst meinen, haben Kreuzfahrtschiffe in der Kieler Förde nichts zu suchen.“, so Ari Hansen.

Verweise:

Für Presse-Anfragen oder Rückfragen zur aktuellen Lage können Sie sich an +49 152 18029578 wenden.

E-Mail: smashcruiseshit@riseup.net

Twitter/Instagram: @smashcruiseshit

Wir stellen im Laufe der Aktion auch Bildmaterial zur Verfügung.

Frei verwendbares Material können Sie hier herunterladen: https://cloud.0x90.space/s/2xjiGJ8G1JA5d1V

Folgende Bilder werden von professionellen Fotograf*innen bereitgestellt und sind nur in Absprache verwendbar, die Handynummer entnehmen Sie den Dateinamen: https://cloud.0x90.space/s/wq2P4sMPoZSPaLZ

Sie finden diese PM auch als PDF-Datei: https://cloud.0x90.space/s/QzrCI0v4MrrShGt

PM Kreuzfahrtschiff blockiert – für Urlaub ohne Ausbeutung und Umweltzerstörung

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Kiel, 9.6.2019 – Aktuell blockieren etwa 50 Aktivist*innen der Gruppe „Smash Cruiseshit“ in Booten und mit Kletterausrüstung das Auslaufen des Kreuzfahrt­schiffs „Zuiderdam“ aus dem Kieler Hafen, um dessen Schadstoffausstoß zu unterbrechen und auf die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen an Bord aufmerksam zu machen. Erklärtes Ziel ist es, Urlaubsreisende auf die katastrophalen lokalen und globalen Folgen von Kreuzfahrt aufmerksam zu machen.

 

„Wir lassen nicht mehr zu, dass Pazifikstaaten im Meer versinken, weil Urlauber*innen im Pool liegen und währenddessen von Stadt zu Stadt fahren wollen“, erklärt Johanna. Kreuzfahrtschiffe tragen durch den Ausstoß von Treibhausgasen erheblich zur Klimakrise bei. Bei Fahrten in die Arktis lagern sich Rußpartikel auf dem Eis ab, wodurch das Eis noch schneller schmilzt. Doch nicht nur dadurch tragen Kreuzfahrtschiffe zur Zerstörung ihrer Zielorte bei, auch durch das Zerstören von Korallenriffen und durch Abgase in den Hafenstädten. In den Fjorden Norwegens, in denen die Abgase nicht abziehen können, ist das besonders stark sichtbar.

 

„Kreuzfahrt killt Klima“ steht auf einem der Banner und signalisiert den dringenden Handlungsbedarf. Der IPCC-Bericht zeigt deutlich: Die Menschen in den Industrieländern müssen dringend damit aufhören, mit ihrem verschwenderischen Lebensstil auf Kosten zukünftiger Generationen und bereits heute betroffener Menschen zu leben.

„Wir haben in den letzten Jahren immer wieder Flyer verteilt, auch hier am Terminal. Der Seehafen Kiel hat aber stets versucht, unsere Versammlungsfreiheit auf jede erdenkliche Art einzuschränken und zu verhindern, dass wir uns an Passagier*innen wenden“, erklärt die Aktivistin Johanna. „Nun sind wir eben auf diese Art unübersehbar und machen deutlich: Wir werden den Betrieb und erst recht einen weiteren Ausbau von Kreuzfahrten nicht tolerieren.“

Weder die Zielorte noch die Arbeitenden auf dem Schiff verdienen viel daran. „Stundenlöhne von 2 Euro und Wochenarbeitszeiten von 72 Stunden sind einfach unmenschlich. Menschen aus dem globalen Norden machen hier Urlaub auf dem Rücken derer, die finanziell dazu genötigt werden. Diese Ausbeutung muss gestoppt werden“, meint Samira, die an Land Flyer an Passant*innen verteilt.

Egal ob an Land, mit oder ohne Landstromanschluss oder auf See: Die natürlichen Ressourcen, welche die Kreuzfahrt-Branche verbraucht, sind gewaltig und mit den Klimaschutzzielen nicht vereinbar. Auch Flüssiggas (LNG) als Energielieferant für Kreuzfahrtschiffe, das einige Reedereien in Zukunft einsetzen wollen, kann keine Lösung sein, da diese fossile Ressource bei der Förderung (Fracking) und beim Transport (Methan-Schlupf) inakzeptable Auswirkungen auf Umwelt und Klima hat.

Wenn es die Gesellschaft mit dem 1,5 Grad-Ziel ernst meint, werden wir in den nächsten Jahren einen drastischen Rückbau der Kreuzschifffahrt und den sofortigen Stopp der Bauarbeiten am neuen Kreuzfahrt-Terminal in Kiel benötigen.

„Lasst uns mit den noch existierenden Kreuzfahrtschiffen doch lieber die Seenotrettung im Mittelmeer unterstützen“, schlagen die Aktivist*innen vor. Sie machen außerdem auf eine Lesung aufmerksam, bei der am 2. Juli um 19 Uhr im Klingelhörsaal in der Johanna-Mestorf-Straße 2, Wolfgang Meyer-Hentrich aus seinem Buch „Wahnsinn Kreuzfahrt“ liest.

 

Aktuelles auf Twitter unter twitter.com/smashcruiseshit und dem Hashtag #SmashCruiseShit

Aktionsberichte bei: tkkg.noblogs.org Hintergrundinformationen zu Kreuzfahrten von der Initiative gegen

Kreuzfahrt: kreuzfahrt.nirgendwo.info