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Beiträge mit Schlagwort ‘Tagebau’

[Lausitzer-kohle] Rundbrief: Das Märchen vom Kohle-Wohlstand bricht zusammen

antikohle Jänschwalde

Liebe Interessentinnen und Interessenten,
ein neuer Kohle-Rundbrief versucht das wesentliche der vergangenen Wochen zusammenzufassen:

1. Proteste gegen Braunkohle bekommen Hochachtung und Respekt
2. Null Gewerbesteuer für 2014 – Das Märchen vom Kohle-Wohlstand bricht zusammen
3. Samstag, 29. August: Tagung des BUND Sachsen zu Braunkohle in Weißwasser
4. Grüne: Braunkohle-Kapazitätsreserve europarechtlich fragwürdig
5. Positionspapier der Klima-Allianz zur Kohle
6. LINKE: Vattenfalls Rekultivierungs-Rückstellungen sind Luftbuchungen

1. Proteste gegen Braunkohle bekommen Hochachtung und Respekt
Am 8. August formten hunderte Demonstranten vor dem Kraftwerk Jänschwalde einen weißen Totenkopf, um die Botschaft „coal kills“ zu verdeutlichen. Auch polnische Tagebaubetroffene beteiligten sich zahlreich an dieser Aktion (Foto: ideengruen) Eine Woche später folgte unter dem Titel „Ende Gelände“ eine Aktion massenhaften zivilen Ungehorsams, bei der hunderte Aktivisten auf das Gelände des Tagebaues Garzweiler vordrangen und ihn vorübergehend zum Stehen brachten. Besonders Bemerkenswert ist das positive Presseecho dieser Aktion: Der Tagesschau-Kommentar zollt den Aktivisten „Hochachtung und Respekt“ und lässt kein gutes Haar an den RWE-Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruch. Kommentare wie dieser zeigen offensichtlich: in Deutschland herrscht das gesellschaftliche Klima für einen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung:
http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar-braunkohle-proteste-101.html

2. Null Gewerbesteuer für 2014 – Das Märchen vom Kohle-Wohlstand bricht zusammen
Am 11. August berichtete die Lausitzer Rundschau: „Die von Vattenfall für 2014 vorausgezahlte Gewerbesteuer muss komplett zurückgezahlt werden. Für 2015 sollen sich die geplanten Mittel halbieren.“ Zahlreiche Landes- und Kommunalpolitiker taten daraufhin überrascht und versuchten, die Schuld einer verfehlten Energiepolitik des Bundes zuzuschieben.
Tatsächlich gehen die Gewerbesteuern aus der Braunkohle schon seit Jahren zurück. Ein böses Erwachen gibt es jetzt nur bei denen, die der Kohlelobby bisher blind geglaubt haben. Im Jahr 2014 gab es keine politischen Einschränkungen der Kohleverstromung. Im Gegenteil: Die Förderung in den Lausitzer Vattenfall-Tagebauen lag mit 61,8 Millionen Tonnen Rohbraunkohle nur knapp unter den Rekordjahren 2012 und 2013 und über allen von 1996 bis 2011 aufgetretenen Mengen. Es ist damit erwiesen, dass kein (zumindest kein positiver) Zusammengang zwischen hohen Braunkohle-Fördermengen und hohen Gewerbesteuereinnahmen besteht.
Ursache sind die geringen Strompreise an der Börse, verursacht einerseits durch Überkapazitäten gerade an Kohlekraftwerken, andererseits durch zunehmende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen, dessen beabsichtigter Sinn und Zweck es ja ist, atomare und fossile Energie zu verdrängen. Nichts von beidem kommt überraschend. Vielmehr wusste seit Jahren jeder nur halbwegs Interessierte, dass die niedrigen Börsenpreise in dem Maße die Bilanzen von Vattenfall stärker belasten werden, wie noch zu höheren Preisen abgeschlossene Stromlieferverträge auslaufen.
Aber mancher verschloss die Augen ganz fest, wie etwa die Brandenburgische Landesregierung. Beim Beschluss des Braunkohlenplanes Welzow-Süd Teilfeld II im Juni 2014 (!) suggerierte sie jährliche Steuereinnahmen von 40 Millionen Euro für Land und Kommunen allein durch diesen Tagebau und das Kraftwerk Schwarze Pumpe (S. 26 des im Amtsblatt veröffentlichten Braunkohlenplanes). Im gleichen Jahr sank diese Zahl nun offenbar auf Null. Hier wurde wider besseren Wissens der Eindruck erweckt, Braunkohleverstromung könne dauerhaft Wohlstand in der Lausitz sichern.
Die Debatte um die bundesweiten Klimaschutzziele für das Jahr 2020 hatte auf die Steuern des Jahres 2014 keinerlei Einfluss. Sie fand erst 2015 statt und kann sich frühestens 2017 auf das Steueraufkommen auswirken. Zudem beschloss die Bundespolitik die von der Braunkohle-Lobby – inklusive der Brandenburger Landesregierung – vorgeschlagene Kapazitätsreserve anstelle des deutlich effektiveren Klimabeitrages.
Zahlreiche Lausitzer Kommunalpolitiker haben noch vor kurzem in der Debatte darüber die Braunkohle als „preiswerte Energieversorgung“ angepriesen und jede Erhöhung des Großhandelspreises für Strom als Bedrohung für den Industriestandort Deutschland dargestellt. Derselbe niedrige Großhandelspreis, den sie so vehement einforderten, verursacht jedoch die geringen Steuerzahlungen der Stromerzeuger, die sie jetzt plötzlich als „verfehlte Energiepolitik“ bezeichnen. Es ist zudem gut vorstellbar, dass Lausitzer Bürgermeister den Umfang der Steuereinbrüche bereits kannten, ihn in der energiepolitischen Debatte des Frühjahrs aber bewusst verschwiegen.

3. Samstag, 29. August: Tagung des BUND Sachsen zu Braunkohle in Weißwasser
Der BUND Landesverband Sachsen lädt für nächsten Sonnabend zu einer Tagung in Weißwasser mit dem Titel „Unsere Lausitz, unsere Kohle – Einladung zum Dialog“ ein. Dabei soll in mehreren thematischen Workshop-Runden diskutiert werden. Das Programm steht hier:
http://www.bund-sachsen.de/themen_projekte/braunkohle/braunkohlekonferenz_2015/

4. Grüne: Braunkohle-Kapazitätsreserve europarechtlich fragwürdig
Am 1. Juli hatten sich die Koalitionsfraktionen auf den Vorschlag der IGBCE geeinigt, zur Erreichung der 2020er Klimaschutzziele eine Kapazitätsreserve für 2.700 MW Braunkohlekraftwerke einzuführen. Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat nun im Auftrag der grünen Bundestagsfraktion überprüft, ob das mit Europarecht vereinbar wäre. In seinem Gutachten „Der Vorschlag zur Einführung einer Kapazitätsreserve im Lichte des EU-Beihilferechts“ kommt er zu dem kritischen Urteil,
„dass die Einbeziehung von Braunkohlekraftwerken in das Konzept der Kapazitätsreserve sowohl auf der Ebene des Beihilfetatbestandes nach Art. 107 Abs. 1 AEUV als auch auf Ebene der Rechtfertigung nach Maßgabe der Energiebeihilfeleitlinien Probleme aufwirft.“
Das Konstrukt könnte auf wohlwollende Auslegung aller Richtlinien durch die EU-Kommission angewiesen sein. Das Gefährliche daran: Lässt die Bundesregierung ihre Einigung europarechtlich gegen die Wand fahren und kehrt nicht gleichzeitig zu sinnvolleren Konzepten wie dem Klimabeitrag zurück, dann wird Deutschland seine Klimaschutzziele deutlich verfehlen.

5. Positionspapier der Klima-Allianz zur Kohle
Die Klima-Allianz, ein Bündnis aus mehr als 100 Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Entwicklung, Kirche, Jugend, Tierschutz und Gewerkschaften, hat ein gemeinsames Positionspapier zur Kohlenutzung herausgegeben. Der Titel „Kohlestrom und Tagebaue kontinuierlich zurückfahren“ sagt bereits das Wesentliche aus. Detaillierter auf 8 Seiten steht es hier:
http://www.die-klima-allianz.de/wp-content/uploads/Positionspapier-Kohlestrom-und-Tagebaue-kontinuierlich-zur%C3%BCckfahren.pdf

6. LINKE: Vattenfalls Rekultivierungs-Rückstellungen sind Luftbuchungen
Im sächsischen Landtag fragte die linke Fraktion nach den Rückstellungen, die Vattenfall zur Regulierung der Folgeschäden gebildet hat. Die Abgeordnete Dr. Jana Pinka kommentiert die Antwort der Staatsregierung so: Dass diese sogenannten „Rückstellungen“ nicht sicher, sondern nur „Passivposten in der Bilanz des Unternehmens“ sind, wussten wir schon. Die sicherere Variante, sogenannte „Sicherheitsleistungen“, die für jede Ton- oder Sandgrube in Sachsen in Form von Bankbürgschaften oder Versicherungsbürgschaften Pflicht sind, müssen Braunkohletagebaue in Sachsen nicht leisten. (…) Geheimhalten will die Staatsregierung, was jeder weiß: die Rückstellungen für die Braunkohletagebaue sind die eigenen Kraftwerke und sonstigen Anlagen von Vattenfall. Die nichts mehr wert sind, wenn sie nicht mehr arbeiten – dann werden die „bilanziellen Rückstellungen“ zu Luftbuchungen.“
Hier die Antwort der Landesregierung (Drucksache 6/2239)
http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=2239&dok_art=Drs&leg_per=6&pos_dok=1

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Umweltgruppe Cottbus e.V.
www.kein-tagebau.de
umweltgruppe@kein-tagebau.de

Rhineland Summer 2015: Camp, Actions, Summer School – Call Outs and Information

antikohle Gabriel

Los geht’s mit dem Klimacamp im Rheinland (07. – 17.08.2015)
(Klima)Camps sind das Herz der Klimabewegung. Hier gibt es Workshops, Aktionstrainings, Debatten, Windrad-Baukurse, alternatives Leben, Musik. Hier atmen wir den süßen Duft der Veränderung und spüren, dass wir uns ermächtigen können, eine sozial gerechte und ökologische Gesellschaft aufzubauen. Das rheinische Braunkohlerevier mit seinen fünf dreckigen Kraftwerken und drei Tagebauen ist die größte Emissionsquelle Europas. Hier können wir das Übel an der Wurzel packen: hier können wir Kohleabbau stoppen! Kommt alle!

Den gesamten Aufruf auch zum WEITERLEITEN findet ihr hier:

http://www.klimacamp-im-rheinland.de/aufrufe/klimacamp-aufruf/

Auf dem Camp wird es einiges geben, was es vielen Menschen ermöglich soll, am politischen Leben teilzunehmen: Kinderbetreuung, Übersetzung und rechtliche Beratung und Unterstützung sind nur einige davon!

Ihr habt Fragen? Schreibt einfach eine Mail an klimacamp-im-rheinland@autistici.org!

Und alle weitere Informationen findet ihr nach und nach unter:

http://www.klimacamp-im-rheinland.de/

Ebenfalls auf dem Camp findet die Sommerschule „Degrowth konkret: Klimagerechtigkeit“ statt (08. – 14.08.)

Das Programm der Sommerschule wird aus Kursen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen zu einem breiten Themenspektrum bestehen. Weitere Infos findet ihr unter: http://www.degrowth.de/de/sommerschule-2015/

Für das letzte Wochenende des Camps (14. – 16.08.) ruft Ende-Gelände zu einer Aktion Zivilen Ungehorsams auf!

Während einige an der Abbruchkante protestieren, werden andere im Tagebau die Bagger und andere Infrastruktur im Tagebau blockieren. Gemeinsam wird RWE dazu gebracht, die Bagger zu stoppen. Die Aktion wird ein Bild der Vielfalt, Kreativität und Offenheit vermitteln. Alle, ob protesterfahren oder nicht, können an der Aktion teilnehmen. Ende Gelände für die Kohlebagger und eine Klima zerstörende Politik!

Den Aufruf findet ihr unter: https://ende-gelände.org/de/aktion/

Alle weiteren wichtigen Infos unter: https://ende-gelände.org/

[EN]

It starts with the Climate Camp in the Rhineland Coal Fields (07. – 17.08.2015)

(Climate) Camps are the heart of the climate movement. There will be workshops, action trainings, discussions, building windmills, living alternatives, music. Here we breathe the sweet scent of change and feel that we can empower ourselves to build a social, just and ecological society! The Rhineland lignite mining area with its 5 dirty power plants and 3 open cast mines is the biggest source of emissions in Europe. Here we can grab evil by its roots: Here we can stop coal exploitation! Come all!

The whole call out (for FORWARDING as well) you can find here: http://www.klimacamp-im-rheinland.de/en/call-out-climate-camp/

On the camp there will be quite a lot which allows as many people as possible to participate and take action within the political life: kids care, translation/interpretation, legal support are only some of them!

You have questions? Just write a mail to: klimacamp-im-rheinland@autistici.org

All the other informations and details you will find on http://www.klimacamp-im-rheinland.de/en/

On the camp there will be the Degrowth in Action: Climate Justice – Summer School (08. – 14.08.2015)

The programme of the Summer School consists of courses, keynotes and panel disucssions on a large variety of topics. For more information: http://www.degrowth.de/en/summer-school-2015/

Last but not least: For the last weekend of the camp (14. – 16.08.), „Ende-Gelände“ calls for an action of civil disobidience!
While some will protest at the edge of the mine, others will block the diggers and other infrastructure in the mine. Together we will force RWE – the energy corporation running the mine – to stop the diggers. Our action will be an image of diversity, creativity and openness. Everyone – those experienced in protest and those who are not – can take part in the action. Ende Gelände for coal diggers and politics that destroy the climate!
The Call Out (for FORWARDING as well) you find here: https://ende-gelände.org/en/the_action
More information are available at: https://ende-gelände.org/en/
[FR]

C’est parti pour le „Climat Camp“ en Rhineland – Mine de Charbon (07. – 17.08.2015)

Les (Climat) Camps sont au cœur du mouvement climatique. Il y aura de nombreux ateliers, des formations d’action, des débats, construction d’éoliennes, vivre des alternatives, de la musique. Ici, nous respirons le doux parfum du changement et nous sentons que nous pouvons construire une société sociale, juste et écologique! La région minière de lignite rhénan avec ses cinq centrales électrique sales et trois mines est la plus grande source d’émissions en Europe. Ici, nous pouvons prendre le problème à ses racines : ici nous pouvons arrêter l’extraction du charbon! Venez nombreux!

Toute information (aussi à faire passer!) vous pouvez trouver ici: http://www.klimacamp-im-rheinland.de/fr/lappel/

Au camp, il y aura de nombreuses activités qui donneront la possibilité a un maximum de personnes à participer et à prendre part au sein de la vie politique: le soin de l’enfant, traduction/interprétation, soutien juridique ne sont que certaines d’entre elles!

Des questions? Ecrivez-nous un mail à: klimacamp-im-rheinland@autistici.org!

Pour tout autre détail et/ou information vous pouvez visiter le site http://www.klimacamp-im-rheinland.de/fr/

Sur le Camp trouvez aussi l’école d’été „La décroissance concrètement: la justice climatique“ lieu le 08. – 14.08.2015!

„Le programme de l’École d’été comprend des cours, discours et disucssions sur une grande variété de sujets. Pour plus d’informations: http://www.degrowth.de/en/summer-school-2015/

Et en dernier (mais pas moins important!): Du 14 au 16 août, pour le dernier week-end du camp, „Ende-Gelände“ appelle à une action de désobéissance civile!“

Tandis que quelques-uns protesteront au sommet de la falaise, d’autres personnes saboteront les excavatrices et toute autre infrastructure dans la mine à ciel ouvert. Ensemble, nous ne pourrions qu’à faire le RWE d’arrêter les excavatrices et l’extraction charbonnière. Notre action est un symbole pour l’ouverture d’esprit, la créativité et la diversité. Tout le monde peut nous joindre qu’il soit averti dans la protestation ou pas. Nous voulons mettre fin à l’extraction charbonnière et une politique qui contribue aux changements climatiques.

Toute information (aussi à faire passer!) vous pouvez trouver ici: https://ende-gelände.org/fr/action

Pour tout autre détail et/ou information vous pouvez visiter le site https://ende-gelände.org/fr

NABU: Kohlekraftwerke verschmutzen Luft und Gewässer

NABU

NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 91/15 | 22. JULI 2015 ________________________________________________________________

Tschimpke: Giftige Quecksilber-Emissionen aus Kohlekraftwerken sorgen für schlechten Zustand der Seen und Flüsse in Deutschland

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Berlin – Emissionen aus Kohlekraftwerken gefährden nicht nur die Klimaschutzziele, sondern belasten auch deutsche Flüsse und Seen erheblich. „Allein die deutschen Braunkohlekraftwerke blasen jedes Jahr geschätzte dreieinhalb Tonnen des Nervengifts Quecksilber in die Luft.

Ein erheblicher Teil davon landet mit dem Regen auch in unseren Gewässern“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

In allen deutschen Flüssen wird derzeit die festgelegte Höchstkonzentration für Quecksilber überschritten – und damit die Umweltqualitätsnorm (UQN) verfehlt. Auch die Umweltziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind durch die giftigen Emissionen aus Kohlekraftwerken in Gefahr. Der NABU fordert daher deutlich strengere Grenzwerte für Quecksilber-Emissionen in Europa.

Alarmierend ist auch, dass Quecksilber über die Nahrungskette vom Menschen aufgenommen werden kann. Fische aus Rhein, Elbe und Donau sind nach Angaben der Bundesregierung seit mehr als 15 Jahren schwer belastet. „Besonders schädlich sind organische Verbindungen des Quecksilbers, wie Methylquecksilber, das beispielsweise im Organismus von Fischen gebildet wird. Es kann zu schweren Schädigungen des Nervengewebes führen“, so Tschimpke. Vor allem bei Raubfischen wird die Belastung als besonders hoch eingeschätzt. Das Bundesumweltministerium hatte erst kürzlich in einer offiziellen Empfehlung Schwangere und Stillende vor dem Verzehr von Aal und Hecht gewarnt.

„Deutschland ist aufgrund seines hohen Anteils an Kohlekraftwerken im Strom-Mix trauriger Spitzenreiter in Sachen Quecksilber-Emissionen in Europa. Die Braunkohle ist dabei die größte Dreckschleuder“, so Tschimpke. Bei der Verhinderung von Grenzwerten habe die Kohle-Lobby in der Vergangenheit ganze Arbeit geleistet. So sollen europäische Grenzwerte erst ab 2020 gelten. Dann sollen Braunkohlekraftwerke maximal sieben Mikrogramm Quecksilber je Kubikmeter Luft ausstoßen dürfen und Steinkohlekraftwerke vier Mikrogramm je Kubikmeter.

„Bis die Quecksilber-Grenzwerte in Kraft treten, gibt es quasi einen Freifahrtschein für die Kohleindustrie. Das ist besonders frustrierend, da es längst etablierte und kostengünstige technische Verfahren gibt, um den Quecksilberausstoß viel deutlicher als von der EU geplant zu reduzieren. Abgesehen davon sind die bald geltenden Grenzwerte ohnehin viel zu lasch“, so der NABU-Präsident.

Mittelfristig sei aber auch entscheidend, ganz auf fossile Energieträger zu verzichten. „Wenn wir die naturverträgliche Energiewende durch mehr Effizienz und erneuerbare Energien voranbringen, kommen wir weg von der Kohle und können Mensch und Natur entlasten“, so NABU-Energieexpertin Tina Mieritz.

Weitere Informationen zu Quecksilber aus Kohlekraftwerken des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Zusammenarbeit mit der TU Berlin unter www.diw.de/documents/dokumentenarchiv/17/diw_01.c.499651.de/2015_march_hg_oei.pdf

Ende Gelände-Veranstaltungen in Berlin und Busorga

EndeGelände

Hallo ihr alle,

Hier noch ein paar Infos zu Ende Gelände, die große Anti-Kohle-Aktion imRheinland, die vermutlich vor allem für die Menschen aus Berlin undUmgebung interessant sind:

Es noch einige Mobi-Veranstaltungen in Berlin:

25.07: Aktionstrainings zur Kohleblockade “Ende Gelände” |12-18 Uhr | Alte Feuerwache e.V. | Axel-Springer-Str. 40/41 (U-Koch-Str)

27.07: Kohle. Klima. Kapitalismus. – Wege aus der Klimakrise |Podiumsdiskussion | 19:00 Uhr | TAZ-Café | Rudi-Dutschke-Str. 23(U-Koch-Str) http://tiny.cc/huuc0x

29.07: Just Transition – Postwachstum und Arbeit | Veranstaltung inKooperation mit dem Böll Bildungswerk | 19 Uhr | Bildungswerk Böll | Sebastianstr. 21 (U-Moritzplatz) | http://tiny.cc/01uc0x

02.08: Aktionstrainings zur Kohleblockade “Ende Gelände” |14-18 Uhr | Alte Feuerwache e.V. | Axel-Springer-Str. 40/41 (U-Koch-Str)

Wir dürfen die Veranstaltungen auch nutzen, um auf das Lausitzcampaufmerksam zu machen und Flyer auszulegen. Außerdem wird es Bustickets von Berlin aus für die Aktion geben:Hinfahrt am Freitag, Rückfahrt am Samstag. Die werden auf denVeranstaltungen verkauft. Auch da freuen sich die Ende Gelände-Leute,wenn die Info verbreitet wird, Tickets gekauft werden oder einige sagen,sie fühlen sich für den Verkauf von Tickets in Berlin verantwortlich.

Weitere Infos zu den Bussen: https://ende-gelände.org/de/node/105

Kohleausstieg update #10

antikohle Gabriel

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K O H L E A U S S T I E G

U P D A T E   #10

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Kohleausstieg Update feiert Jubliläum: Ausgabe 10 ist erreicht.

Schwerpunkt dieser Ausgabe ist eine Bewertung der Entscheidung zum Klimabeitrag. Über Wochen hat die Debatte rund um eine „Kohle-Abgabe“ die energie- und klimapolitische Szene beschäftigt. Am Ende setzten sich die Interessen der fossilen Lobby durch. Hier eine kritische Bewertung der Entscheidung und ein Blick nach vorn.

Darüber hinaus wollen wir auch mit diesem Newsletter wieder über aktuelle Entwicklungen und kommende Events aus Bewegung, Gesellschaft und Politik rund um den nötigen Kohleausstieg informieren.

Infos zu Abonnement bzw. Abbestellung des Newsletters findet Ihr wie immer am Ende der Mail.

Schickt uns Eure Informationen, Berichte und Ankündigungen, damit wir sie in den Newsletter aufnehmen können an kohleausstieg_NEWS@riseup.net. Wir wollen einen Service für alle Gruppen und Personen sein, die gemeinsam für den Kohleausstieg streiten.
INHALT

+ + + DEBATTE + + + DEBATTE + + + DEBATTE + + +

1) Neuer Kohle-Deal – besser als nichts?

+ + + TERMINE + + + TERMINE + + + TERMINE + + +

1) Fünftes Lausitzer Klima- und Energiecamp (5.-9. August 2015)

2) Klimacamp Rheinland (7.-17.August 2015) und Degrowth-Sommerschule (9.-14. August 2015)

3) Aktion „Ende Gelände – Kohlebagger stoppen, Klima schützen“ (14.-16. August 2015 im Rheinland)

+ + + NEUES  AUS  DER  BEWEGUNG + + +

1) Wiederholte Baggerblockaden im rheinischen Braunkohlerevier (Tagebau Inden und Hambach)

2)  Zum Stand der Divestment-Bewegung in Deutschland 

3) Rückblick: In Amsterdam fanden Anfang Juli sog. „Climate Games“ statt

+ + + INTERNATIONAL + + + INTERNATIONAL + + + INTERNATIONAL + + +

1) Australien: Tony Abbotts Wahnvorstellungen gehen in die nächste Runde

2) USA: Kampf gegen Kohle mit kleinem Rückschlag
+ + + SONSTIGES + + + SONSTIGES + + + SONSTIGES + + +

1) Sulfatbelastung durch Tagebaue erreicht Berlin

2) Public health commission drängt zu Kohleausstieg
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+ + + DEBATTE + + + DEBATTE + + + DEBATTE + + +
1) Neuer Kohle-Deal – besser als nichts?

Über Wochen hat die Debatte rund um eine „Kohle-Abgabe“ die energie- und klimapolitische Szene beschäftigt. Am Ende setzten sich die Interessen der fossilen Lobby –  getragen v.a. von Gewerkschafts-Boss Vassiliadis (IGBCE) und einigen CDU-Männern – durch. Anstatt einen Beitrag auf alte Kraftwerke zu entrichten, bekommen besonders klimaschädliche Braunkohlemeiler nun sogar noch eine Prämie, wenn sie in die neu geschaffene Kohle-Reserve gehen. Komplettes Politikversagen, meinen die einen. Andere denken sich, dass diese faktischen Stilllegungsprämien immerhin ein Ende mit Schrecken statt Schrecken ohne Ende bedeuten. Aber der Reihe nach…

Zusammenfassung und Kurzbewertung: Kohle-Reserve

Am 1. Juli 2015 haben die Parteivorsitzenden der Großen Koalition die „Eckpunkte für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende“ beschlossen. Neben grundsätzlichen Vereinbarungen zu den Dauerstreitthemen Strommarktdesign, KWK-Förderung und Netzausbau enthält das Papier auch einen Einigung zur Frage der Klimaschutzes: Um die 2020-Klimaschutzziele nicht krachend zu verfehlen, beabsichtigt die Bundesregierung insbesondere mit Hilfe einer Kohle-Reserve 22 Mio. t mehr CO2 einsparen, als durch die Förderung der Erneuerbaren Energien, den Emissionshandel und Effizienzmaßnahmen im Stromsektor aber auch durch „Sowieso-Stilllegungen“ ohnehin zu erwarten gewesen wären. Damit ist der ursprüngliche BMWi-Vorschlag des „Klimabeitrags“, einer zusätzlichen CO2-Abgabe für alte und klimaintensive Kohlekraftwerke, endgültig vom Tisch.

Konkret sieht der Umsetzungsvorschlag der Kohle-Reserve vor, acht der ältesten und ineffizientesten Braunkohleblöcke mit einer Gesamtkapazität von 2,7 GW vorübergehend in eine Kraftwerksreserve zu verschieben und anschließend 2021 endgültig stillzulegen (erwartete, zusätzliche CO2-Einsparung bis 2020: 12,5 Mio. t). Ergänzt werden soll die Kohle-Reserve durch eine zusätzliche Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK, 4 Mio. t) und diversen Effizienzmaßnahmen in anderen Sektoren (5,5 Mio. t).

Damit ähnelt der nun vereinbarte Beschluss erheblich dem vor wenige Wochen von der Industrie-Gewerkschaft IGBCE vorgelegten Alternativ-Vorschlag einer „Kraftwerksreserve für Versorgungssicherheit und Klimaschutz“, die eine ebensolche Kraftwerkreserve und die zusätzliche KWK-Förderung vorgesehen hatte. Der Titel war dabei wohl ironisch gemeint, würden doch die klimaschädlichsten und unflexibelsten Kraftwerke finanziell am meisten davon profitieren.

Dass es sich bei dem nun vorgestellten Deal, der laut Gabriel maßgeblich zwischen ihm selbst, dem IGBCE-Vorsitzenden Vassiliadis und dem NRW-Wirtschaftsminister Gerald Duin (CDU) ausgehandelt worden war, mehr um eine teure Abwrackprämie für die ältesten und schmutzigsten Braunkohlemeiler denn um ein ernstzunehmendes Klimaschutzinstrument handelt, zeigt der Blick in die Details der Regelung:

  • Stillgelegt werden sollen vornehmlich Kraftwerke, die ihre technische Lebensdauer wohl bereits erreicht haben bzw. in den nächsten Jahren erreichen werden; insbesondere für RWE lohnt sich der Deal: Nach Berechnungen von E3G operieren die nun voraussichtlich stillzulegenden RWE-Blöcke (1,5 GW) bereits heute am Rande der Wirtschaftlichkeit und dürften den ohnehin zeitnah anstehenden Ausstieg durch die geplanten Reserve-Vergütungen nochmals vergoldet bekommen
  • Ob mit der Stilllegung von 2,7 GW Braunkohlekraftwerke tatsächlich 12,5 Mio. t zusätzlich eingespart werden, erscheint bei Betrachtung vergleichbarer Berechnung eher zweifelhaft: das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Think Tank Agora Energiewende rechnen bei einer Stilllegung dieser Größenordnung eher von zusätzlichen Einsparungen im Umfang von 4 – 6 Mio. t CO2
  • Die Gesamtkosten aller Maßnahmen in Höhe von rund 1,4 Mrd. Euro im Jahr liegen deutlich über den Kosten des ursprünglichen Vorschlag des Klimabeitrags und müssen anstelle von den Kraftwerksbetreibern in Form eines zusätzlichen CO2-Entgeltes nun von den Endverbrauchern in Form höherer Strompreise oder über den Bundeshaushalt finanziert werden

Damit ist es der Kohle-Lobby rund um IGBCE, CDU-Wirtschaftsrat, SPD-Kohle-Gewerkschaftern und den Bundesländern NRW, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt abermals gelungen, einen angemessen Klimaschutzbeitrag des Stromsektors zu den 2020-Zielen zu verhindern. Vielmehr ist zu erwarten, dass die nun vereinbarten 2,7 GW Kohle-Reserve bei weitem nicht ausreichen wird, die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen, die Regelungen die Stromverbraucher im Gegenzug dafür aber teuer zu stehen kommt.

Positiv nach vorne blicken (?)

Nichtsdestotrotz: Die Kohlebefürworter haben den neuerlichen Sieg teuer bezahlt, der öffentliche Reputationsverlust der gesamten Branche ist enorm. Während sich die Braunkohlefreunde noch vor einem Jahr zumindest in Teilen der Öffentlichkeit als Garant für günstige Strompreise und Versorgungssicherheit gerieren konnte, hat die Debatte der letzten Monate auch dem letzten gezeigt, dass die Kohleverstromung ein Auslaufmodell ist, das nicht zur Energiewende passt.

Dass Deutschland beim Einstieg in den Kohleausstieg nicht alleine ist, passt ins Bild: Länder wie die USA und China haben ihre Kohlverstromung durch gezielte Maßnahmen in den letzten Jahren bzw. Monaten deutlich reduziert, der norwegische Pensionsfonds und der Versicherungskonzern AXA haben angekündigt, ihre Investments aus Kohleprojekten vollständig abzuziehen und selbst der Papst hat sich inzwischen für einen zügigen Kohleausstieg ausgesprochen.

Die jetzt beschlossene Kohle-Reserve mag angesichts der mit Klimaschutzaktionsprogramm und Klimabeitrag geweckten Erwartungen enttäuschend sein – die Zeichen der Zeit stehen jedoch deutlicher auf Kohleausstieg denn je.

Eckpunkte-Papier: http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/eckpunkte-energiewende,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf

Rede von Sigmar Gabriel zu den Kompromissvorschlägen: https://www.youtube.com/watch?v=nffviLdmvMw

Analyse von E3G zur Rentabilität der ältesten RWE-Braunkohleblöcke: http://e3g.org/library/are-rwes-lignite-plants-set-for-a-taxpayer-bail-out

Kurzbewertung Kompromissvorschlag Kohle-Reserve vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung: http://www.claudiakemfert.de/fileadmin/user_upload/Inserts/Kurzbewertung_des_neuesten_Kompromissvorschlags.pdf

Kurzanalyse Klimaschutzreserve von Agora Energiewende: http://www.agora-energiewende.de/fileadmin/downloads/publikationen/Studien/Klimaschutzabgabe/Agora_Klimaschutzreserve_final.pdf
+ + + TERMINE + + +

1) 5. Lausitzer Klima- und Energiecamp (5.-9. August 2015)

In diesem Jahr findet das Lausitzcamp in Groß Gastrose statt, direkt an der deutsch-polnischen Grenze. Vom 5. bis 9. August werden Klimaaktivist*innen aus der Lausitz, aus Polen, Berlin und dem ganzen Bundesgebiet dort ihre Zelte aufschlagen. Neben Workshops rund um Kohle, Klima und Energie wird es auch kleinere und größere Aktionen in der Region geben, zudem stehen das legendäre Fußballspiel Camp gegen eine lokale Mannschaft, eine Podiumsdiskussion zum Strukturwandel in der Lausitz sowie die Vorführung des neuen Kohlewiderstandsfilms „Auf der Kippe“ auf dem Programm. Höhepunkt des Camps ist die Aktion COAL KILLS am Samstag, 8. August. Gemeinsam mit mehreren hundert Menschen aus Deutschland und Polen soll dabei vor dem Kraftwerk Jänschwalde ein Zeichen gesetzt werden gegen Kohleverstromung und neue Tagebaue in der Lausitz.

Weitere Infos unter www.lausitzcamp.info und https://lausitzer-widerstand.de.

2) Klimacamp Rheinland (7.-17.August 2015) und Degrowth-Sommerschule (9.-14. August 2015)

Das Klimacamp im Rheinland findet in diesem Jahr vom 7.-17. August 2015 in Erkelenz, in der Nähe von Düsseldorf und der holländischen Grenze statt. Vom 9.-14. August findet zudem am gleichen Ort die Degrowth-Sommerschule zum Thema Klimagerechtigkeit statt. Die Sommerschule ist das Nachfolgeprojekt der großen Degrowth-Konferenz, die im September 2014 in Leipzig stattfand und von über 3000 Menschen besucht wurde. Das prall gefüllte und spannende gemeinsame Programm von Klimacamp und Sommerschule wird in Kürze auf den unten angegebenen Webseiten zur Verfügung stehen. Achtung: Für die Degrowth-Sommerschule ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.

Im Anschluss an die Degrowth-Sommerschule findet ebenfalls im Rheinland die Aktion „Ende Gelände – Kohlebagger stoppen, Klima schützen“ statt. Mehr Informationen dazu finden sich im nächsten Absatz.

Mehr Informationen zu Klimacamp und Degrowth-Sommerschule gibt es unter: http://www.klimacamp-im-rheinland.de und http://www.degrowth.de/de/sommerschule-2015

3) Aktion „Ende Gelände – Kohlebagger stoppen, Klima schützen“ (14.-16. August 2015 im Rheinland)

Vom 14.-16. August 2015 wollen Aktivist*innen vom Bündnis Ende Gelände im Rahmen einer Aktion zivilen Ungehorsams mit vielen hundert Menschen einen Tagebau von RWE blockieren. Das Rheinische Braunkohlegebiet ist eine der größten CO2-Quellen in Europa. Mit der Aktion soll ein Zeichen gesetzt werden gegen den weiteren Abbau und die Verbrennung von Kohle als eine der größten Ursachen für die globale Klimaerwärmung und ihre dramatischen Folgen. Das Bündnis hält es angesichts der Dringlichkeit des Klimaproblems für notwendig und angemessen, die Aktionsform des zivilen Ungehorsams zu wählen. Die Aktion soll dennoch vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten bieten. Auf der Webseite heißt es dazu: „Alle, ob protesterfahren oder nicht, sollen teilnehmen können: Einige werden in den Tagebau hinabsteigen und Bagger und andere technische Infrastruktur blockieren, andere werden in der Nähe der Abbruchkante, an den Zufahrtsstraßen und Toren protestieren. Zudem wird es eine angemeldete, lebendige, bunte Demonstration geben, in der alle im legalen Rahmen demonstrieren können“.

Mehr Informationen unter: https://ende-gelände.org

Video:

Deutsch: https://vimeo.com/133507474

Englisch: https://vimeo.com/133098001
+ + + NEUES  AUS  DER  BEWEGUNG + + +

1) Wiederholte Baggerblockaden im rheinischen Braunkohlerevier (Tagebau Inden und Hambach)

In den letzten sechs Wochen wurden wiederholt Bagger in Braunkohletagebauen im Rheinland (Inden und Hambach) besetzt.

* In der Nacht vom 5. auf 6. Juni besetzten vier Personen einen Schauffelradbagger im Tagebau Inden und brachten so den Tagebau für einige Stunden zum Stillstand.

* In der Nacht von 3. auf 4. Juli haben Klimaaktivist_innen vier Schaufelradbagger von RWE im Tagebau Hambach besetzt. Zwei davon befinden sich auf der Kohlesohle des Tagebaus in 450 m Tiefe.

* Am 9. Juli blockierten sieben Aktivist_innen technische Infrastruktur im Tagebau Hambach.

Aus der Pressemitteilung der Aktivist_innen zur Aktion am 3./4. Juli:

„Erklärtes Ziel [der Aktivist_innen] ist es, zum ersten Mal die Kohleförderung zu unterbinden. Mit der Aktion protestieren sie gegen Braunkohleförderung und -verstromung und leisten direkten Widerstand.

Wie auch bei vorangegangenen Baggerbesetzungen kletterten die Aktiven über die Treppen, Leitern und Laufstege an den Maschinen bis zur Spitze empor. Auf 70 m Höhe schlugen sie mit Planen als Sonnenschutz ihr Lager auf und rollten Transparente aus, in denen sie erneut auf einen sofortigen Kohleausstieg und einen Rodungsstopp im Hambacher Forst drängen. „Es ist längst bekannt, dass die Bewohnbarkeit des Planeten auf dem Spiel steht. Genau so klar ist, dass es Alternativen zur ineffizienten Kohleverstromung gibt“, sagte eine Aktivistin, die anonym bleiben will, und ergänzte: „Ein Wirtschaftssystem, das abhängig von ständigem Wachstum ist, kann nicht anders als die Umwelt auf Kosten von uns allen auszubeuten.“

Mehr Informationen unter: http://www.hambacherforst.blogsport.de

Liveticker zu den Ereignissen am 3./4. Juli: https://hfbnode3.menkent.uberspace.de/pictures/plugins/download_by_size/action.php?id=1783&part=e&download&size=2small

2) Zum Stand der Divestment-Bewegung in Deutschland

Ein Bericht von „Fossil Free DE“:

Wenn es falsch ist das Klima zu zerstören, dann ist es auch falsch von dieser Zerstörung zu profitieren.

In den vergangenen Monaten ist Divestment eine anerkannte, an Einfluss gewinnende Taktik in der europaischen und deutschen Klimabewegung geworden. Und das Dank der wunderbaren, inspirierenden und rasant wachsenden Bewegung aus Menschen überall auf der Welt. Die Divestment-Kampagne verdeutlicht stetig, dass das Ende der fossilen Ära vorbei ist, indem es ein Ende der Investitionen in die TOP 200 Kohle-, Öl- und Gasunternehmen fordert.   Mittlerweile gibt es Fossil Free Gruppen in 18 deutschen Städten und wöchentlich schließen sich neue Klimabewegte an. Das Medieninteresse reißt nicht ab, denn die kleinen und großen internationalen Divestment-Erfolge geben der Bewegung hierzulande Energie, Inspiration und Hoffnung – ob der Norwegische Pensionsfond, die University of Warwick, Boxtel oder Örebrö – sie alle zeigen, dass Divestment möglich ist, wenn sich engagierte Menschen zusammenschließen. Die globalen Aktionstage People’s Climate March und Global Divestment Day waren Meilensteine für das globale Netzwerk von Fossil Free Aktivist*innen, die mit Idealismus, Ausdauer und Überzeugung voranschreiten.

Heute blicken wir mit Spannung und Aufmerksamkeit auf die Stadt Münster, wo der erste kommunale Divestment-Beschluss Deutschlands kurz bevor steht. In den nächsten Tagen wird Fossil Free Berlin weiter auf Berlins Bürgermeister Müller einwirken, damit er sich öffentlich hinter die Divestment-Bewegung stellt. Und in naher Zukunft erwarten wir weitere Divestment-Entscheidungen von Kommunen mit RWE-Beteiligungen, wegen der finanziell desaströsen Lage des Konzerns, aber vor Allem wegen des wachsenden Netzwerks aus Aktiven in NRW, die nicht mehr mit ansehen wollen, dass ihre Stadt, Geld in den Klimakiller steckt.

Es mag überraschend sein, dass auch immer mehr Studierende laut ausrufen: „Kein Geld mehr für Kohle, Öl und Gas!“. Nur wenigen ist bekannt, dass auch in Deutschland zahlreiche Hochschulen Stiftungsvermögen und Finanzanlagen in Millionenhöhe verwalten. Wir hoffen auf die Uni Freiburg, die als bisher einzige Uni positiv auf die Ideen und Forderungen der lokalen Fossil Free Gruppe reagiert hat. Heidelberg, Münster, Bayreuth, Tübingen und mehr Hochschulen werden folgen, denn die Menschen bei Fossil Free lassen nicht nach.

Eine besonders erfreuliche Nachricht der letzten Monate ist der Start einer Kampagne, die die Berliner Ärzteversorgung auffordert zu deinvestieren. Auch der Vorstand der Bundesärztekammer wird sich nach einem Beschluss nun mit dem Thema Divestment auseinandersetzen. Und seit Kurzem beschäftigen sich Journalist*innen mit den Anlagestrategien ihres Versorgungssystems. Im kirchlichen Bereich wird das Thema weiter diskutiert und nimmt Gestalt an. Banken und Versicherer sind schon lange im Blickfeld von unseren Partnerorganisationen. Die großen Kohleinvestoren Deutsche Bank und Allianz werden in den kommenden Monaten den steigenden öffentlichen Druck zu spüren bekommen.

Allen bei Fossil Free ist klar, dass 80% der Kohle-, Öl- und Gasreserven im Boden bleiben müssen. Beim Fossil Free Europe Skillshare in Eindhoven zeigte sich, dass alle Teilnehmenden mehr tun wollen und bei den Aktionen des zivilen Ungehorsams im Rheinland und in Paris mindestens untersützend dabei sein möchten. Dies sind wichtige Moment für uns als Bewegung. Wir werden der Tatenlosigkeit von politischen Entscheidungsträger*innen unsere Präsenz und unsere Überzeugung entgegensetzten. Schließt euch uns an, bei einer lokalen Divestment-Kampagne und bei Ende Gelände, der Blockade der größten Maschine der Welt, im größten Braunkohletagebau Europas, in der Nähe von Köln.

Stay tuned.

Fossil Free DE

3) Rückblick: In Amsterdam fande Anfang Juli sog. „Climate Games“ statt

Anfang Juli fanden im Kontext eines Klimacamps in Amsterdam sog. Climate Games statt. Climate Games sind eine Mischung aus Offline- und Online-Aktivismus. Teilnehmer_innen beteiligen sich dabei, unterstützt durch Smartphone und Computer, an ungehorsamen Aktionen gegen zentrale Treibhausgas-Emittenten. Auch für die Zeit wöhrend des Klimagipfels in Paris im Dezember diesen Jahres sind Climate Games angekündigt.

Mehr Informationen unter:

https://www.climategames.nl/

http://ekib.blogsport.eu/kohleausstieg-ist-handarbeit/climate-games-amsterdam/

+ + + INTERNATIONAL + + + INTERNATIONAL + + + INTERNATIONAL + + +

1) Australien: Tony Abbotts Wahnvorstellungen gehen in die nächste Runde

Der Klimawandel-Leugner und Rechtsaußen – nebenbei auch Australischer Ministerpräsident – hat den „Clean Energy Fund“ angewiesen, keine Windkraftprojekte mehr zu fördern. Sein konservatives Kabinett, aber auch die Labour-Partei, sind über der Frage gespalten, weil die Anti-Wind-Lobby gerade mächtig im Aufwind ist.

Und noch was: Australiens Regierung hat sie vor der UNESCO durchgesetzt hat und das Great Barrier Reef wieder nicht auf die Gefahrenliste gesetzt wurde – trotz Kohlefrachtern und Klimawandel, die es in den nächsten Jahren weiter zerstören werden.

Artikel im Sydney Morning Herald: http://www.smh.com.au/federal-politics/political-news/tony-abbott-has-escalated-his-war-on-wind-power-20150711-gia3xi.html

Die Anti-Wind-Lobby im Aufwind: http://stopthesethings.com/

2) USA: Kampf gegen Kohle mit kleinem Rückschlag

Der U.S. Supreme Court hat dem Budnesstaat Michigan leider Recht gegeben und gegen die Umweltbehörde EPA geurteilt. Diese habe bei ihren neuen, strengeren Grenzwerten für Kohlekraftwerke (welche auch für viele Akteure in Deutschland wie Greenpeace oder die Grünen als Vorbild herangezogen werden) nicht genug die Wirtschaftlichkeit der betroffenen Unternehmen betrachtet.

Link zur Urteilserklärung: http://www.scotusblog.com/case-files/cases/michigan-v-environmental-protection-agency/

Der bekannte Blogger David Roberts argumentiert aber, dass die neue Regelung kein Fallstrick für Obamas „war on coal“ sein wird. Denn einerseits gibt es weiterhin juristische Schlupflöcher (für die EPA), andererseits haben die meisten Firmen bereits ihre Kraftwerke nachgerüstet oder zur Stilllegung angemeldet.

Artikel bei VOX: http://www.vox.com/2015/6/29/8863175/supreme-courts-mercury-pointless

Aber auch in den USA geht die Energiewende von unten schneller voran als die von oben: 2009 wurden noch 44 GW Wind und 12 GW Solar für das Jahr 2030 vorausgesagt. 2015 gab es bereits 66 GW Wind und 21 GW Solar. „Siehste ma!“, sagen wir da.

+ + + SONSTIGES + + + SONSTIGES + + + SONSTIGES + + +

1) Sulfatbelastung durch Tagebaue erreicht Berlin

Aufgrund der Braunkohletagebaue in der Lausitz ist die Spree in Berlin so stark mit Sulfaten belastet, dass sie möglicherweise bald nicht mehr als Trinkwasserlieferantin zur Verfügung steht.

Sulfate entstehen in den Restlöchern von ehemaligen Tagebauen, wenn dort nach Ende der Kohleförderung das Grundwasser wieder steigt. Sie bestehen aus Schwefel und Sauerstoff. Teilweise werden sie auch direkt mit dem Wasser aktiver Gruben abgepumpt. Sulfate sind nicht sichtbar – und daher umso gefährlicher. In höherer Konzentration können sie zu Durchfall und Erbrechen führen. Außerdem greifen sie Beton und Stahl an – es drohen Verschleiß und Schäden im Leitungsnetz.

Der Grenzwert von Sulfat liegt bei 250 Milligramm Sulfat pro Liter Wasser, in der Spree südöstlich von Berlin wurde er an vielen Tagen in diesem Jahr überschritten. Im Spreewald wurden bereits Werte um die 400 mg gemessen.

Was dagegen hilft: ein möglichst schneller Kohleausstieg!

Was nicht hilft: Sonntagsreden von Politiker*innen und ein Wegducken des verantwortlichen Tagebaubetreibers Vattenfall.

2) Public health commission drängt zu Kohleausstieg

Die „Lancet Commission on Health and Climate Change“ bezeichnet den Klimawandel als einen Notfall für die Gesundheit (“medical emergency”) und empfiehlt einen Ausstieg aus der Kohlekraft um die öffentliche Gesundheit zu schützen. Die Kommission empfiehlt Regierungen für den Zeitraum der nächsten fünf Jahre “[to] protect cardiovascular and respiratory health by ensuring a rapid phase out of coal from the global energy mix.” (The Lancet, Carbon Brief)

 

Impressum

Der Newsletter »Kohleausstieg Update« wird mit der Unterstützung von PowerShift e.V. von Philip Bedall und Georg Kössler ehrenamtlich erstellt.

Die Auswahl der aufgenommenen Beiträge und die Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Unterstützer wieder.

Globale Solidarität statt systemischer Wahnsinn ! -> IL zu Ende Gelände

antikohle Jänschwalde

Wir folgen nicht den Dinosauriern –> ‚Ende Gelände!‘ für Kohle & Kapitalismus

Warum wir als Interventionistische Linke zu massenhafter Beteiligung an der ungehorsamen Aktion ‚Ende Gelände!‘ am Wochenende 14.-16. August gegen das rheinische Braunkohlerevier aufrufen

Mitte August werden viele Menschen in einer Aktion zivilen Ungehorsams den größten CO2-Verursacher Europas – das rheinische Braunkohlerevier bei Köln – lahmlegen. Einige werden an der Abbruchkante protestieren, andere werden im Tagebau die Mega-Bagger von RWE blockieren. Gemeinsam sagen wir: Keinen Meter weiter, hier ist Ende Gelände! Die Aktion wird getragen von einem breiten bundesweiten Bündnis von Klimaschutz-, migrationssolidarischen, wachstumskritischen, Anti-Akw- & internationalistischen Gruppen sowie linken Organisationen. Mehr Infos unter http://www.ende-gelände.org

Wie sieht es aus im Kapitalozän?

Die kapitalistische Expansion hat sich von Europa ausgehend in fünf Jahrhunderten über den ganzen Planeten ausgebreitet und dabei eine tiefe Spur von Völkermord, Plünderung, Enteignung und Verschärfung sozialer Ungleichheit hinterlassen. Die Profite basierten dabei nicht nur auf Ausbeutung durch Lohnarbeit, sondern zu jeweils großen Teilen auch auf „kostengünstiger“ Aneignung von Arbeitskraft versklavter Menschen, von fast durchgehend von Frauen geleisteter Sorgearbeit sowie von zunächst noch in Fülle vorhandener, relativ „billig“ abschöpfbarer außermenschlicher Natur-Produktivität.

In unserer Zeit hat die globale soziale Ungleichheit beispiellose, zutiefst anti-demokratische, massenmörderische Ausmaße erreicht: während jeden Tag mehr als 25.000 an Hunger sterben, besitzen die 80 reichsten zusammen soviel wie die 3,5 Milliarden Menschen der gesamten ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung. Zudem spitzt sich ein weiterer „Kollateralschaden“ der kapitalistischen Expansion schnell fortschreitend zu: die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen.

Diese Zerstörung ist so umfassend, dass in der Wissenschaft die Rede von einem neuen Erdzeitalter ist, meist „Anthropozän“ genannt, in dem Aktivitäten von Menschen (Anthropos) den wichtigsten treibenden Faktor der geologischen, biologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde ausmachen. Jason W. Moore und Elmar Altvater haben dagegen den Begriff „Kapitalozän“ eingeführt, der im Gegensatz zu „Anthropozän“ benennt, daß eben nicht einfach alle Aktivitäten „der Menschheit“ im allgemeinen sondern ganz spezifische, nämlich durch die kapitalistische Gesellschaftsformation bestimmte Aktivitäten den Planeten so einschneidend zum Schlechten verändert haben und verändern.

Zwar kam es auch vor Kapitalismus und „Realsozialismus“ (der das kapitalistische Naturverhältnis bloß kopierte) zuweilen zu ökologischen Zerstörungen. Doch waren diese räumlich wie zeitlich begrenzt und hatten bei weitem nicht die Geschwindigkeit und globale, kontinuierliche, substanzielle Dimension, mit der wir es im Kapitalozän zu tun haben.
Und das ist kein Zufall.

Unersättlich und eiskalt – systemischer Wahnsinn

Das einzige, allem übergeordnete Ziel des Kapitals ist ständige, unersättliche Vermehrung. Die Einzel-Kapitale müssen sich permanent vermehren, d.h. kurzfristig Profit bzw. Rendite „machen“, sonst verfallen sie mittelfristig, auch aufgrund der eiskalten Konkurrenz auf kapitalistischen Märkten. Dies führt in kapitalistisch beherrschten Verhältnissen auch auf (welt-)gesellschaftlicher Ebene zu einem systemischem Zwang fortwährender Beschleunigung und Expansion, irreführend und verharmlosend „Wachstum“ genannt. Im Gegensatz dazu aber und neben etlichen weiteren prozessierenden Widersprüchen sind der Planet Erde, dessen „Ressourcen“ und die Belastbarkeit der Ökosysteme endlich. So stellen sich schließlich ernste Verheerungen mit existentiellen Folgen für sehr viele Menschen ein.

Dies zeigt sich bei gravierenden globalen Problemen wie dem Klimawandel, der Zerstörung von Ackerböden, Frischwasserbeständen, Fischgründen, Artenvielfalt, Wäldern, der Übersäuerung der Ozeane, der chemisch-radioaktiven Verseuchung der Biosphäre, etc. Zugleich kommt es zu abnehmender Verfügbarkeit etlicher, teils überlebenswichtiger Ressourcen. Das betrifft inzwischen zentral Wasser und Land, sowie auch „billig“ zugängliches Erdöl und Erdgas, diverse Basismetalle, Phosphor, Uran, etc. („Peak everything“). Folgen sind u.a. langfristig steigende Lebensmittelpreise bei in der Summe tendenziell sinkenden Profitraten, immer zerstörerischere und teurere Fördermethoden (Fracking, etc.) sowie eine Gewaltspirale von Konflikten und Kriegen um sich verknappende Ressourcen.

Kontinuität des Rassismus

Die soziale Frage ist unübersehbar auch wesentlich eine ökologische Frage, es ist ein und dieselbe Frage, weil wir Menschen Teil der Natur sind. Je ärmer und machtloser Menschen sind, um so weniger haben sie zu den Zerstörungen beigetragen und zugleich können sie sich um so weniger vor den Folgen dieser Zerstörungen schützen. Jegliche Formen von Herrschaft spielen hier herein, u.a. entlang von Gender, Heteronormativität, Klasse sowie insbesondere entlang post- bzw. neokolonialer, rassistischer Kontinuität.

Die Gegenwart der extrem ungleichen, oft durch „Freihandels“-Verträge (wie z.B. EPA der EU mit vielen afrikanischen Staaten) weiter zementierten Machtverhältnisse zwischen reichen und ärmeren Ländern ist nach wie vor grundlegend geprägt durch die historisch begangenen kolonialen Raubmordzüge des globalen Nordens. Dabei geht es nicht zuletzt auch um ökologische Dimensionen, wie z.B. das Verlagern von hochgradig giftiger Produktion in ärmere Länder oder den u.a. von Europa über Jahrhunderte angehäuften Auswurf großer Mengen von Treibhausgasen in die Atmosphäre.

Die Ignoranz, mit der die global dominierenden Mächte, u.a. die G7 das Ziel „Begrenzung der Erderwärmung auf 2 Grad“ propagieren, geht einher mit kaum verhüllten Rassismus, mit Priorität gewisser Teile der Menschheit. Schlicht als irrelevant wird eingestuft, was 2 Grad global gemittelter Temperaturanstieg für z.B. die in weiten Teilen Afrikas lebenden Menschen bedeutet – nämlich dort dann de facto 3,5 bis 4 Grad Erwärmung und entsprechend weite Gebiete, wo Landwirtschaft nicht mehr möglich sein wird. Ganz zu schweigen von z.B. Bangladesh (wo der Anstieg des Meeresspiegel schon seit längerem zu Versalzung von Böden führt) oder komplett untergehenden Inselländern. Die Eliten der mächtigen Staaten würden sich ein solcherart für ihre eigenen Länder formuliertes Zerstörungs-Szenario als dreiste Unverschämtheit verbitten.

Auf der Flucht vor dem Klima

Schon heute, bei ca. 0,85 Grad Erwärmung, haben etliche Auswirkungen des Klimawandels drastisches Ausmaß, mit besonders schlimmen Folgen für ärmere Menschen in vielen Regionen des globalen Südens. Am offensichtlichsten ist die dramatische Zunahme extremer Wetter-Ereignisse: ob z.B. verschärfte Zyklone wie im März ’15 in dem pazifischen Inselstaat Vanuatu, sintflutartige Regenfälle und entsprechende Erdrutsche wie in Südostasien Ende Dezember ´14 oder aufgrund ausbleibenden Niederschlags sich ausdehnenden Dürregebieten u.a. in Zentralasien, den Anden, großen Teilen Afrikas, in Indien, Brasilien, Mittelamerika, sowie auch u.a. in Kalifornien, Südeuropa und Australien.

Konflikte um vielerorts schwindende überlebenswichtige Ressourcen wie Wasser und Land verschärfen sich deutlich, Hunger nimmt weiter zu. Die Klimakatastrophe ist einer der wesentlichen Gründe von weltweit immer mehr Menschen, sich auf die Flucht zu begeben. Schätzungen der International Organisation for Migration zufolge könnten es schon heute 50 bis 150 Millionen Klima- und Umweltflüchtlinge sein. Die allermeisten von ihnen versuchen, irgendwie in den Slums der nächst größeren Städte zu überleben oder suchen in anderen armen Länder Zuflucht und nur wenige schaffen es über die tödlichen Mauern der reichen Weltregionen, z.B. nach Europa.

Kipp-Punkte und Perspektive 4 Grad plus

Ein entscheidender Faktor der Dynamik der Erderwärmung sind die sogenannten Kipp-Punkte im globalen Klimasystem. Dabei handelt es sich um eine ganze Reihe von sich selbst verstärkenden Rückkoppelungsmechanismen, die ab einer bestimmten Erwärmung aktiviert werden. Einen dieser Kipp-Punkte bilden z.B. Permafrostböden. Wenn sie auftauen, setzen sie große Mengen des aggressiven Treibhausgas Methan frei, was die Erwärmung weiter verstärkt, d.h. die Permafrostböden weiter schmelzen lässt, usw.

Die verschiedenen Kipp-Punkte beinhalten die Gefahr einer Kettenreaktion mit Folge einer dann unaufhaltbaren, nach und nach sich einstellenden Erwärmung von global gemittelt 4 bis 6 oder noch mehr Grad und einem weitgehend unberechenbaren, für Landwirtschaft extrem problematischen Wetter. Damit wird klar, dass es perspektivisch um nichts weniger als die materielle Basis des Überlebens des größten Teils der Menschheit geht. Ein riesiges Problem ist, dass einige der Kipp-Punkte schon jetzt bzw. in wenigen Jahren dabei sind, überschritten zu werden. Die Emissionen von Treibhausgasen müssen sofort massiv sinken!

Konkreter Widerstand statt Appelle zur „Weltrettung“

In dieser Situation ist massenhafter ungehorsamer Widerstand an den konkreten Orten der Zerstörungen die notwendig-angemessene Option. Eine gute Nachricht ist, dass dieser Widerstand mittlerweile an vielen Orten weltweit geleistet wird. Auch ‚Ende Gelände!‘ wird dazu beitragen.

Appelle zur „Weltrettung“, gerichtet an mit Kapitalinteressen innig-strukturell verflochtene Regierungen, unterliegen dagegen einer Vielzahl von Illusionen. Wesentlich mehr als eine erhöhte Frequenz der Sonntagsreden ist damit kaum zu erreichen. Wie glaubwürdig sind z.B. die in ihren formulierten Zielen sowieso schon völlig unzureichenden Absichtserklärungen der G7, die im Kern mittlerweile seit Jahrzehnten wiederholt werden? Deren Umsetzung jedoch eben so lang schon aufgeschoben und jetzt wieder einmal nur für einen weit entfernten Zeitpunkt anvisiert wird. Wenn gewisse NGOs so was schon als „großen Erfolg“ feiern, dann sagt das nicht nur etwas über deren Geschäftsmodell, sondern auch über das aktuelle Kräfteverhältnis, mit dem wir konfrontiert sind.

Gemeinsam die Welt als Ganzes verändern

Die Macht des fossil-industriell-militärischen Komplex und die Binnen-„Logik“ des Kapitals sind nicht voneinander zu trennen. Ziel massenhaften Ungehorsams ist nicht „nur“ Be- bzw. Verhinderung konkreter Zerstörungen, sondern selbstverständlich auch Vertiefung und Intensivierung der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über die herrschenden Zustände insgesamt. Eine Klimabewegung wird bei aller Dringlichkeit ihres Anliegens nicht als Ein-Punkt-Bewegung erfolgreich sein können. Sie muss sich vielmehr in Beziehung setzen und verbinden mit weiteren Kämpfen u.a. für Solidarität mit Geflüchteten, Care-Revolution, Recht auf Stadt, gegen Austerität, das herrschende Arbeits- bzw. Prekaritätsregime, Militarismus sowie jegliche weitere Herrschaftsformen.

Der Begriff der „Vielfach-Krise“ ist unglücklich, insofern er naheliegt, alle möglichen Einzel-Krisen ereigneten sich scheinbar zufällig parallel. Es gibt aber nur eine Welt und es ist ein und derselbe mehrdimensionale Prozeß, der die verschiedenen Symptome des Kapitalozäns hervorruft. Gemeinsam müssen wir die Welt als Ganzes denken und nur als Ganzes werden wir sie grundlegend verändern können.

Klimagerechtigkeit & Kohleausstieg sofort!

Auch wenn die ätzenden derzeitigen Machtverhältnisse es noch verhindern: für die durch den Klimawandel verursachten Schäden müssen die fossilen Konzerne, die Super-Reichen sowie die reichen Länder aufkommen. Sofort muß insbesondere in den reichen Länder der Treibhausgas-Ausstoß massiv sinken. Selbstverständlich sind dafür auch sehr große Emissionsminderungen in den Bereichen industrielle Landwirtschaft, sonstige Industrieproduktion, Verkehr und Gebäude notwendig. Aus Kohle stammen jedoch 43% der weltweiten Emissionen des wichtigsten Treibhausgases CO2 aus energetischer Nutzung. Damit ist Kohle der größte „Einzelposten“ und ein möglichst zeitnaher Kohleausstieg unverzichtbar.

Eine Bündelung der Kräfte zunächst auf den Kohleausstieg macht speziell Sinn in Ländern wie Deutschland (oder China, Kolumbien, Polen, Australien, etc.), wo Kohle das größte Problem darstellt. Zumal der Kohleabbau mit schwerwiegenden sozialökologischen Verheerungen einher geht, ebenso wie die Kohleverfeuerung durch Feinstaub-, Schwermetall- und Stickoxid-Emissionen regional erhebliche Gesundheitsschäden hervorruft (dadurch z.B. in der EU pro Jahr ca. 18.000 vorzeitige Todesfälle).

Zum dringend erforderlichen Kohleausstieg gehört für uns auch, dass den z.Zt. noch in der Kohle-Industrie Beschäftigten eine gute Perspektive durch Strukturwandel- und weitere Maßnahmen ermöglicht wird. Zugleich müssen die Arbeitsbedingungen in der Erneuerbare-Energien-Branche durch gezielte staatliche Eingriffe deutlich verbessert werden. Auch der Atomausstieg muß endlich real erfolgen, u.a. durch Schließung der Brennelemente-Fabrik Lingen.

Energieversorgung vergesellschaften!

Solange erneuerbare Energien kapitalistisch betrieben werden, richten auch sie immer wieder ökologische Zerstörungen an (wenn auch deutlich kleinere), ebenso bleiben soziale Ungleichheit verstärkende Tarifstrukturen sowie Ausbeutung von Beschäftigten Teil des Geschäfts. Eng verbunden mit dem sofortigen Kohleausstieg ist für uns daher das Ziel der Vergesellschaftung der Energieversorgung: basisdemokratisch, dezentral, sozialökologisch. Wir sehen den Energie-Bereich als essentiellen Teil einer umfassenden gemeinschaftlichen, basisdemokratisch vergesellschafteten, gemeinsam zu erkämpfenden sozialen Infrastruktur, welche der Kapitalherrschaft entzogen ist.

Präventiv-Verteidigung des Kommunismus gegen die Erbschaft des Kapitalozäns

Elementare Voraussetzungen eines guten Lebens für Alle wie z.B. ein günstiges Maß an Treibhausgasen in der Atmosphäre, gedeihende Biodiversität, Zugang zu Wasser und fruchtbaren Böden werden untergraben durch großenteils irreversible, bisherige und zukünftige Zerstörungen. Mit diesen auch nach Überwindung der Kapitalherrschaft fortbestehenden Hinterlassenschaften wird die befreite Gesellschaft konfrontiert und durch diese begrenzt sein.

Gleichwohl die Idee von Kommunismus als schrankenloser Überfluss immer schon eine nicht zu realisierende Fiktion war – mit jeder weiteren Naturzerstörung rückt diese Vision weiter entfernt. Materieller Mangel wäre nicht mehr Resultat akuter gesellschaftlicher Zustände und damit veränderbar, sondern direktes Ergebnis der ökologischen Erbschaft des Kapitalozäns: Missernten, Wüstenausbreitung, erschöpfte Ressourcen, usw. Der Kampf im Hier und Jetzt gegen Klimawandel und weitere Zerstörungen ist daher immer auch Präventiv-Verteidigung der zukünftig befreiten Gesellschaft.

Oxi, nöö, is‘ nich‘ – wir folgen nicht den Dinosauriern

Die kapitalistische Kulturindustrie fabriziert am laufenden Band Apokalypse-Streifen. „Zukunft“ ist offenbar nur noch als allgemeiner Untergang vorstellbar, solange Kapitalismus als angeblich unveränderbarer „Natur“-Zustand halluziniert wird, solange der Schimäre „Wachstum!!!“ gehuldigt, solange „den Märkten“ geopfert wird. Oxi, wir können auch anders! Mitnichten folgen wir Menschen den Dinosauriern, wenn Kapitalismus überwunden und soziale Gleichheit, wirkliche Demokratie, globale Solidarität umfassend realisiert werden.

Für ein ganz anderes Klima -> der Kohle und dem Kapitalismus sagen wir ‚Ende Gelände‘ !

Seid dabei ! am 14.-16. August im rheinischen Braunkohlerevier bei Köln.
07.-17.08: Klimacamp im Rheinland www.klimacamp-im-rheinland.de

14.-16.08: ‚Ende Gelände!‘ Aktionstage www.ende-gelaende.org

ENDE GELÄNDE! – KLIMA SCHÜTZEN . KOHLEBAGGER STOPPEN! NEWSLETTER #2

EndeGelände

Mit diesem und den kommenden Newslettern seid ihr immer auf dem Laufenden was bei ENDE GELÄNDE passiert und wie ihr euch beteiligen könnt.

Jetzt Absichtserklärung unterzeichnen!

IG BCE gewinnt am Mittwoch

Am Mittwoch hat sich die Kohlelobby wieder einmal durchgesetzt. Die Koalition hat beschlossen: Statt zaghaften Schritten in Richtung Kohle-Ausstieg gibt es erst mal viel Kohle für die Konzerne. Und für das Klima: Fast nichts.
JETZT ERST RECHT:

Ohne uns wird das offenbar Nichts mit dem Kohleausstieg. Vom 14.-16. August heißt es daher: „Ende Gelände – Kohlebagger stoppen, Klima schützen“ – Mit massenhaftem zivilen Ungehorsam werden wir an diesem Wochenende einen Braunkohle-Tagebau im Rheinland lahmlegen – und den Kohleausstieg von unten durchsetzen.
EIN MUTIGER PLAN…

…,der nur gelingt, wenn schon vorher möglichst viele sagen: Ich bin dabei! Denn wenn jetzt viele hunderte Menschen ihre Absicht zur Baggerblocke erklären, können sie uns kaum noch aufhalten!

MACH MIT – UNTERZEICHNE GLEICH JETZT UND HIER DIE ENDE GELÄNDE – ABSICHTSERKLÄRUNG: www.ende-gelände.org/de/ichbindabei
Wir freuen uns, euch und viele hunderte Kohlegegner*innen im August im Rheinland zu sehen.
Viele Grüße,

ENDE GELÄNDE! – KLIMA SCHÜTZEN . KOHLEBAGGER STOPPEN!

JETZT MOBIMATERIAL ZUR AKTION BESTELLEN

ORGANISIERT MOBIVERANSTALTUNGEN UND AKTIONSTRAININGS

KOMMT ZU UNSEREM NÄCHSTEN VORBEREITUNGSTREFFEN AM 18.07.2015 IN KÖLN

KALENDER BLOCKEN: ANTI-KOHLE-URLAUB MIT KLIMACAMP, DEGRWOTH SUMMERSCHOOL UND KONZERTBLOCKADE IM AUGUST

DIE KAMPAGNE ENDE GELÄNDE LÄDT EUCH DESHALB EIN:

KOMMT UND BLOCKIERT MIT UNS DIE BAGGER IM RHEINISCHEN BRAUNKOHLEREVIER BEI KÖLN, VOM 14. BIS 16. AUGUST 2015

GEMEINSAM MIT VIELEN, VIELEN MENSCHEN AUS GANZ EUROPA WOLLEN WIR IM AUGUST DIE GRÖẞTE CO2-QUELLE EUROPAS FÜR EINEN TAG LAHMLEGEN
www.ende-gelände.org

www.facebook.com/baggerstoppen

www.twitter.com/Ende__Gelaende

Newsletter: ENDE GELÄNDE! – KLIMA SCHÜTZEN – KOHLEBAGGER STOPPEN!

EndeGelände

In diesem Newsletter könnt ihr lesen, was diesen Sommer im rheinischen Braunkohlerevier passiert und wie ihr euch beteiligen könnt.

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INHALT:

  1. ENDE GELÄNDE STELLT SICH VOR – Da geht was gegen die Braunkohle!
  2. MOBIMATERIAL BESTELLEN – Plakate & Flyer für eure Stadt
  3. INFO- UND MOBIVERANSTALTUNGEN – zu ENDE GELÄNDE und dem rheinische Braunkohlerevier
  4. KLIMACAMP IM RHEINLAND
  5. DEGROWTH SUMMERSCHOOL – Jetzt anmelden
  6. ANDANTE AN DER KANTE – Musikalische Baggerblockade

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  1. „ENDE GELÄNDE“ – BAGGERBLOCKADE IM AUGUST

KOHLEAUSSTIEG IST HANDARBEIT – DIE KAMPAGNE SAGT HALLO

In einer massenhaften Aktion zivilen Ungehorsams werden wir am Wochenende vom 14. bis 16. August 2015 die Bagger im rheinischen Braunkohlerevier blockieren. Dabei handelt es sich um einen Gesetzesübertritt,doch wir begehen ihn in der festen Überzeugung, dass er eine notwendige und legitime Handlung darstellt, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Unser Ziel sind die Bagger in der Grube, aber es wird auch die Möglichkeit geben, auf Demos an der Abbruchkante zu gehen oder sich niedrigschwelliger in die Aktion einzubringen. Informiert euch, beteiligt euch, kommt ins Rheinland!

Wenn ihr bei Anti-Kohleketten oder Energiewendedemos wart, wenn ihr auf den Klimacamps im Rheinland oder in der Lausitz wart:

Jetzt ist es Zeit einen Schritt weiter zu gehen! Bagger stoppen für den Kohleausstieg!

Spread the Word, teilt und liked uns auf facebook und Twitter:

http://www.facebook.com/baggerstoppen   http://www.twitter.com/Ende__Gelaende

Außerdem sind wir auch auf flickr & Instagram

  1. MOBIMATERIAL BESTELLEN

DAMIT VIELE MENSCHEN VON DER AKTION ERFAHREN, MÜSSEN TAUSENDE FLYER, STICKER UND PLAKATE UNTER DIE LEUTE GEBRACHT WERDEN.

IHR KÖNNT UNS DABEI HELFEN!

Bestellt euch euer Mobi-Paket per Mail unter mobi@ende-gelaende.org

Schreibt am besten dazu wie viel ihr von was braucht (deutsche/ englische/ französische Flyer; kleine/große Plakate, Sticker)

und wir schicken euch alles zur Mobilisierung in eure Stadt oder Region zu. Plakatmotiv und Flyer findet ihr hier: http://www.ende-gelaende.org/mobi

  1. INFO- UND MOBIVERANSTALTUNGEN

…ZU ENDE GELÄNDE UND DEM RHEINISCHEN BRAUNKOHLEREVIER

So, 12.07.15 12h, Hambacher Forst, Parkplatz Grillplatz Manheimer Bürge Anmeldung und weitere Infos bei mir unter 0171-8508321 oder per info@zobel-natur.de

Das ist nur der Anfang, weitere Termine sind in Plannung – haltet euch auf dem Laufenden unter: http://www.ende-gelaende.org/termine

Wenn ihr selbst eine Mobiveranstaltung oder ein Aktionstrainings in eurer Stadt organisieren wollt, wendet euch an: veranstaltungen@ende-gelaende.org

Wir können euch mit Referent*innen und Trainern dabei unterstützen.

  1. KLIMACAMP IM RHEINLAND

Und natürlich gibt es dieses Jahr wieder ein Klimacamp vom 7. bis 17. August 2015

Mehr Infos findet ihr unter: http://www.klimacamp-im-rheinland.de

Klimacamps sind das Herz der Bewegung; es sind Orte, an denen wir zusammenkommen, um uns zu vernetzen, gegenseitig zu bilden und um Strategien zu diskutieren. Hier können wir uns auf Aktionen vorbereiten, Feste feiern, Kraft tanken. Dieses Jahr wird das Workshop-Angebot des Camps ergänzt durch zahlreiche Programm-Punkte der Sommerschule, die offen sind für alle Camp-Teilnehmer*innen.

  1. OHNE DEGROWTH KEINE KLIMAGERECHTIGKEIT

…DIE SOMMERSCHULE AM TAGEBAU

Vom 9. bis 14. August findet die Sommerschule „Degrowth konkret: Klimagerechtigkeit“ statt, und zwar auf dem Klimacamp, mitten im rheinischen Braunkohlerevier.

Das Folgeprojekt der 4. Internationalen Degrowth-Konferenz (Leipzig 2014) setzt sich in vielfältiger Weise mit Wachstumskritik, Klimagerechtigkeit und alternativen Wirtschaftsformen auseinander.

Einen vorläufigen Überblick über das Programm mit Kursen, Keynotes und Podiumsdiskussionen findet ihr unter: http://www.degrowth.de

Anmelden– das ist vor allem wichtig, wenn ihr kontinuierlich in den viertägigen Kursen mitarbeiten wollt- das könnt ihr hier tun: http://www.register.degrowth.org

  1. ANDANTE AN DER KANTE

…MUSIKALISCHE BAGGERBLOCKADE AM RHEINISCHEN BRAUNKOHLETAGEBAU

Miteiner konzertanten Baggerblockade und anschließender musikalischer Nachtwache unterstützt Lebenslaute in diesem Jahr den Widerstand

gegen den Braunkohletagebau im Rheinland.

Die Aktiontage finden vom 19. bis 24. August 2015 statt. Die Ansage: Konkret eingreifen!

Mehr Infos gibt es unter: http://www.lebenslaute.net

   ENDE GELÄNDE! – KLIMA SCHÜTZEN – KOHLEBAGGER STOPPEN!

                JETZT MOBIMATERIAL ZUR AKTION BESTELLEN

                ORGANISIERT MOBIVERANSTALTUNGEN UND AKTIONSTRAININGS

                KALENDER BLOCKEN: ANTI-KOHLE-URLAUB MIT KLIMACAMP, DEGRWOTH SUMMERSCHOOL UND KONZERTBLOCKADE IM AUGUST

DIE KAMPAGNE ENDE GELÄNDE LÄDT EUCH DESHALB EIN:

KOMMT UND BLOCKIERT MIT UNS DIE BAGGER IM RHEINISCHEN BRAUNKOHLEREVIER BEI KÖLN, VOM 14. BIS 16. AUGUST 2015

GEMEINSAM MIT VIELEN, VIELEN MENSCHEN AUS GANZ EUROPA WOLLEN WIR IM AUGUST DIE GRÖẞTE CO2-QUELLE EUROPAS FÜR EINEN TAG LAHMLEGEN

http://www.ende-gelaende.org

http://www.facebook.com/baggerstoppen

http://www.twitter.com/Ende__Gelaende

Einladung Bündnistreffen “Bündnis gegen Braunkohle” am 18. Juli 2015 im NaturFreundehaus Köln-Höhenhaus

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Liebe Mitstreiter*innen,
wir laden euch herzlich zum nächsten Treffen des “Bündnisses gegen Braunkohle” ein, welches am Samstag, dem 18. Juli von 10-17 Uhr im Naturfreundehaus Köln- Höhenhaus, Honschaftsstraße 330 51061 Köln stattfinden wird.

Wir freuen uns, für dieses Treffen einen gemeinsamen Rahmen mit den Kampagnen “Ende Gelände” und “Fossil Free” gefunden zu haben, wodurch wir die Möglichkeiten zum direktem Austauch, zum Besuch der anderen Treffen und damit zu einem noch solidarischerem Widerstand haben.

Auf dem Treffen werden wir uns zu zahlreichen spannenden Themen und Projekten austauschen. Ein Fokus wird auf der Weiterentwicklung des Bündnisses liegen, wo wir uns unter anderem zur öffentlichkeitswirksamen Verbreitung unseres gemeinsamen Forderungskatalogs sowie zu gemeinsamen Projekten, beispielsweise einem Bündnismobil, Aktivitäten zum Jubiläum des Pulheimer Manifestes im kommenden Jahr und dem gemeinsamen Aufbau einer alternativen Energieversorgung (z.B. in Form einer Energiegenossenschaft) austauschen können.

Ein weiteres Thema wird das Vorstellen von laufenden und geplanten Aktionen sein, bei dem auch die Kooperation mit “Fossil Free” und “Ende Gelände” zum tragen kommen wird.

Wenn ihr weitere Anregungen und Wünsche für das Treffen habt, meldet euch bei uns.

Liebe Grüße
Eure Vorbereitungsgruppe

Klimacamp und Aktion gegen Braunkohle am 08. August 2015

antikohle Gabriel

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Save the date: Stoppt die Kohleverstromung! Stoppt den Braunkohletagebau!

Kommt zur Aktion am 8. August 2015 um 12:30 an das Kraftwerk Jänschwalde (Lausitz)

Gemeinsam mit mehreren hundert Menschen aus Deutschland und Polen wollen wir am 8. August 2015 ein Zeichen gegen Kohleverstromung und neue Tagebaue in der Lausitz setzen.
Unseren Protest werden wir mit einem großen Menschenbild vor dem Kraftwerk Jänschwalde sichtbar machen.
Kohlestrom ist giftig – für das Klima und für den Menschen. Das CO2 aus Kohlekraftwerken trägt massiv zur Klimaerwärmung bei. Die Schlote stoßen Quecksilber und Feinstaub aus, welche die Gesundheit der Menschen belasten. Tagebaue zerstören ganze Landstriche und vertreiben Menschen aus ihren Dörfern. Damit muss Schluss sein! Wir fordern:
– keine neuen Tagebaue
– Ausstieg aus der dreckigen Braunkohleverstromung
– Energiewende jetzt!
Die Aktion findet zeitgleich zum 5. Lausitzer Klima- und Energiecamp statt. Vom 5. bis 9. August werden Klimabewegte ihre Zelte in Groß-Gastrose aufstellen und mit vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen gegen Kohle protestieren.

Programm 8. August 2015:

11:30 Treffen am Bahnhof Peitz Ost
12:00 Demonstrationszug zum Kraftwerk Jänschwalde 12:30 Gemeinsam formen wir mit vielen Menschen ein eindrückliches Bild, um die Gefahrdurch Kohlekraft aufzuzeigen 14:00 Kundgebung mit Essen & Musik 16:00 Ende der Veranstaltung

Im Anschluss gibt es im Lausitzcamp in Groß-Gastrose ein Abendprogramm mit dem Dokumentarfilm „Auf der Kippe“, Musik, Essen und Platz zum Zelten.
Die grenzübergreifende deutsch-polnische Aktion wird organisiert von

Greenpeace Deutschland, Greenpeace Polen, Klinger Runde, Lausitzcamp und Tour de Natur Weitere Infos gibt es auch unter lausitzer-widerstand.de und unter http://www.lausitzcamp.info/